Lagermützen 18. Jahrhundert




Hier ist Platz für dies und das rund ums Hobby, von der Vermählung bis zur Gebrauchtwaffe.

Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Hessenjaeger » Di 11. Jun 2013, 12:41

Hallo Freunde und Bekleidungssachverständige,
könnt Ihr mir bitte mal sagen, welche der beiden Lagermützen für´s 18. Jahrhundert geeignet sind?

Gruß
Christoph
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Christoph » Di 11. Jun 2013, 16:07

Beide und Keine.
Welche Darstellung, Ort, Zeit, das sind die entscheidenen Faktoren, die zur Beantwortung der Frage nötig sind.
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon HOGOUAHO » Di 11. Jun 2013, 16:33

Hi mein hessischer Freund!

Bei der Nr: 1 handelt es sich um eine sogenannte " Bonnet de police", einer Lagermütze der napoleonischen Armee. Kann also noch in die Zeit um 1800 passen, nicht viel früher und auch nicht viel später.
Zu Nr:2 kann ich keine genauen Angaben machen, dürfte aber ins 2. Drittel des 18th Jahrhunderts passen, aber frag bitte nicht, wer die aufem Kopp hatte.

Gruss HOGOUAHO
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Christoph » Di 11. Jun 2013, 20:49

Das bonnet de police wird schon zu Zeiten des F&I-Wars getragen. In der Form bei vielen Militärs auch der deutsche Staaten.
Die Farbgebung der Mütze, sowie die Form und Höhe des Turbans deuten aber eher auf 1806 hin. Farbgebung wäre für franz. Artillerie, bis auf die weißen Streifen an der roten Paspel.

Die zweite Mütze könnte eine frühere Form sein, ABER: Material und Form verweisen auf militärische Nutzung, mir sagt die Farbzusammenstellung aber nichts. Die Verarbeitung ist mäßig, sichtbare Maschinennaht und Webband, vermutlichst Baumwolle.

Näh die doch einfach eine selber, Nehelenia hat sogar Schnittmuster für zivile Arbeitsmützen.
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Hessenjaeger » Mi 12. Jun 2013, 11:47

corp. haarmann hat geschrieben:Das bonnet de police wird schon zu Zeiten des F&I-Wars getragen. In der Form bei vielen Militärs auch der deutsche Staaten.
Die Farbgebung der Mütze, sowie die Form und Höhe des Turbans deuten aber eher auf 1806 hin. Farbgebung wäre für franz. Artillerie, bis auf die weißen Streifen an der roten Paspel.
Die zweite Mütze könnte eine frühere Form sein, ABER: Material und Form verweisen auf militärische Nutzung, mir sagt die Farbzusammenstellung aber nichts. Die Verarbeitung ist mäßig, sichtbare Maschinennaht und Webband, vermutlichst Baumwolle.
Näh die doch einfach eine selber, Nehelenia hat sogar Schnittmuster für zivile Arbeitsmützen.


Hallo Christoph und Hogouaho,
danke für die Antworten! :)
die Nummer 1 ist im Internetshop von Schuhnagel M. Maucher, 100% Wolle, für 45.-- Euronen-Thaler
die Nummer 2 von Tex Küster, auch 100% Wolle, für 35.-- Euronen-Thaler
Farbe der Wolle und Quaste gibts nach Wunsch des Kunden.
Ich weiß bisher nur nicht, ob im 18. Jhd. schon Lagermützen/Holzkappen bei den Jägern gebräuchlich waren.
Die heutige Braunschweiger Truppe trägt, soviel ich weiß, immer noch fälschlicherweise ihre schottischen Bonnets
als Lagermütze. (deshalb gab es mal vor Jahren im WASZMANN-Forum einen riesen-Streit :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )
Das mit dem selber nähen ist so eine Sache. Ich habe schon Leute mit selber genähten Lager-Zipfelmützen gesehen, die hätten
glatt beim Kasperle-Theater, oder Augsburger Puppenkiste die Hauptrolle spielen können. :roll:
:oops: Hat vielleicht jemand ein "A" - Bild? :oops:

Gruß:
Christoph
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Ike Godsey » Mi 12. Jun 2013, 13:12

hallo christoph,

wozu willst du die mütze denn genau verwenden? sprich, welche zeit?
oftmals kommt es auch drauf an, in welcher gegend deine darstellung angesiedelt ist. in den amerikanischen colonien könnte ich mir vorstellen, dass, speziell wenns ums "private" oder besser "dienstfreie" leben geht, man sich gerne der "landesüblichen" kleidungsstücke bediente um seinen outfit zu komplettieren. in den colonien könnten das durchaus auch stücke indianischen ursprungs sein - stichwort handelswege.

ob bonnets getragen wurden (bei deutschen einheiten) wage ich zu bezweifeln.
bei highland einheiten ja, auch bei solchen die viele irische oder schottische mitglieder hatten ebenfalls (beispiel ogelthoprs rangers, rogers rangers etc.). das lag aber i.d.r. in der historie der für diese länder üblichen kleidungsstücke begründet. das trifft aber auf deutsche einheiten relativ selten zu.

zum schuhnagel - ich (und auch andere hier) haben mit ausführung und qualität, sowie kommunikation schlechte bis sehr schlechte erfahrungen gemacht. meist endet es damit, dass in einer eMail steht, dass "man sich nicht in der lage sehe die ansprüche des kunden gerecht zu werden..."

was die sichtbare maschinen-naht betrifft, so hat corp da völlig recht. wenns einen stört *schulterzuck* manchem ist das egal. man kann aber, mit ein wenig geschick, eine maschinen naht via hand übernähen. mit etwas übung kann man da vieles kaschieren.
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Capt. de`Winter » Do 13. Jun 2013, 08:25

Hallo Christoph,
nach meinem Wissen möchtest Du einen Hessischen Jäger darstellen.
Frage doch mal bei den Hessen nach, die sind doch bestimmt kooperativ. :idea:
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Christoph » Do 13. Jun 2013, 14:56

http://hessen-militär.de/6.html

Kopieren und in die Adressleiste des Browsers einfügen
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Jäger Ferdinand » So 16. Jun 2013, 01:33

Hallo Christoph und Hogouaho,
danke für die Antworten! :)
die Nummer 1 ist im Internetshop von Schuhnagel M. Maucher, 100% Wolle, für 45.-- Euronen-Thaler
die Nummer 2 von Tex Küster, auch 100% Wolle, für 35.-- Euronen-Thaler
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Ich weiß bisher nur nicht, ob im 18. Jhd. schon Lagermützen/Holzkappen bei den Jägern gebräuchlich waren.
Die heutige Braunschweiger Truppe trägt, soviel ich weiß, immer noch fälschlicherweise ihre schottischen Bonnets
als Lagermütze. (deshalb gab es mal vor Jahren im WASZMANN-Forum einen riesen-Streit :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )
Das mit dem selber nähen ist so eine Sache. Ich habe schon Leute mit selber genähten Lager-Zipfelmützen gesehen, die hätten
glatt beim Kasperle-Theater, oder Augsburger Puppenkiste die Hauptrolle spielen können. :roll:
:oops: Hat vielleicht jemand ein "A" - Bild? :oops:

Gruß:
Christoph


Moin Leute,

dem muss ich entschieden widersprechen:

Die BRAUNSCHWEIGER JÄGER tragen bereits seit dem Jahre 2010 nicht mehr diese bescheuerten, unauthentischen und durch nichts zu belegenden Bonnets mehr. Selbige entsprangen lediglich der Phantasie und Bequemheit unseres damaligen selbstherrlichen Premierleutnants und wurden dementsprechend bei Abschaffung der Offiziersdienstgrade in unserer Gruppe mitsamt dem einzigen Vertreter dieses Standes umgehend ausgemustert. Den Krach bei Waszmann gab es dann, als wir uns die hübschen Zipfelmützen (s. Bild) beschafft hatten und der ehemalige Leutnant das als negativ empfand und uns über das besagte Forum angreifen wollte. Im Übrigen sind selbige Mützen von dem vielen auch hier bekannten Toni in bewährter Qualität handgefertigt worden und somit zwar nicht sakrosankt, aber sicherlich auf hohem Wissens- und Rechercheniveau. Den guten Toni kann ich demnach jedem nur sehr ans Herz legen!!

Gruß

Jäger Ferdinand
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Re: Lagermützen 18. Jahrhundert

Beitragvon Jäger Ferdinand » So 16. Jun 2013, 02:00

Und weil ich heute nacht eh' gerade in Form bin - wir hätten da noch vier bis fünf grüne Bonnets (s. Bild) übrig - kann da irgendwer etwas mit anfangen oder sollen wir Topflappen draus machen?

Falls jemand ernsthaft Interesse daran hat, einfach per PN oder Mail an mich wenden - wäre schön, wenn die Dinger doch noch zu etwas gut wären...

Gruß und Gute Nacht

Jäger Ferdinand
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