Was der Ranger sonst noch brauchte




Moderator: Ike Godsey

Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Capt. de`Winter » Fr 22. Mär 2013, 19:35

Hüte und Mützen
Ideal: Gestrickte Scotch-Stil Taubenblaue flache Kappen(Bonnet Stil), Monmouth Kappen (vergleichbar Baseball-Cap), oder andere Strickmützen.
Akzeptabel: Schwarze Wolle Filz-runden Hüten oder Dreispitz
Inakzeptabel: Pelzmützen, Voyageur Mützen, Strohhüte, Schlapphüte, Glengarry Caps,
Hemden
Ideal: Handgenähtes, gestreift, Druget (oder andere Wolle) oder weißes Leinenhemd mit kurzen Kragen (unter zweieinhalb Zoll) Schmalband-Bündchen mit Knöpfen oder Knopflöcher für Ärmelknöpfe (Manschettenknöpfe).
Akzeptabel: Maschinengenäht, gestreifter oder weißem Leinen Hemden.
Inakzeptabel: Kaliko oder karierten Hemden.
Krawatten
Ideal: Seide, Leinen oder Baumwolle Halstücher, oder Leinen Rollen, um den Hals gebunden. Mehrere als Schal im Winter bzw. Schal aus Wolle.
Akzeptabel: Maschinengenähte Halstücher oder Leinen Rollen.
Inakzeptabel: Military Rosshaar oder Leder Halsmanschette .
Coats
Ideal: Hand gefertigte im Militär-oder Jagd-Stil, kurze Röcke mit Revers, die Manschetten, von grünen Tuch oder ähnliche schwere Wollstoff.
Akzeptabel: Zivile Stil kurze Mäntel aus Wolltuch die gefüttert sein können
Bei maschinengenähtem gilt, dass die Nähte nicht sichtbar sein sollten
Inakzeptabel: Hunting Shirts, Blanket Shirts, Pelzfelle als Umhang, Jacken oderWesten
Westen
Ideal: Handgefertigte Westen von grünen, grauen, braunen, roten oder blauen Tuch, innen gefüttert mit Leinen oder Baumwollstoff. Im Regelfall Einreiher mit oder ohne Ärmel als
Sleeved Westen akzeptabel, ist aber primäre das Obergewand.
Akzeptabel: Einreiher Westen aus Leinen, Baumwolle, Baumwoll-Samt, Wolle oder Seide, in Uni-Farben oder einfache Muster.
Inakzeptabel: Baumwolle,-Leinen, oder Polsterstoff Westen, die extrem lange oder weit sind
Kniebundhosen
Ideal: Handgefertigte Leder- oder Stoffhosen in grün, schwarz, braun, graubraun aus Leinen, Baumwolle, Samt, Wollstoff oder Tuch, die am Knie gebunden, geknöpft oder geschnallt sind.
Inakzeptabel: Gesäumte Hosen, Pumphosen.
Mäntel
Ideal: Handgefertigte Watch-Coats, Mäntel aus Tuch, oder ähnlich schwerem wollenen Tuch. Blanket Mäntel aus weißem britischen oder niederländischen Decken, mit roten oder blauen Streifen.
Inakzeptabel: Pelzmäntel, Blanket Shirts, 19. Jahrhundert Decke Mäntel.
Handschuhe, Fausthandschuhe
Ideal: Handgefertigte gestrickte Wollhandschuhe oder genäht Wolltuchhandschuhe.
Inakzeptabel: Modern Handschuhe oder „Trigger Finger“ Handschuhe.
Beinbekleidung
Ideal: Handgefertigte aus Wolle Indianstil Leggings grün, blau, rot Tuch oder anderen dicken Wollstoffen. Kniebänder aus dem gleichen Material hergestellt, oder native produzierten Finger gewebten Kniebänder oder zurzeit passende Militär Gamaschen
Inakzeptabel: Buckskin Leggins im Indianstil.

Bei maschinengenähtem gilt generell, dass die Nähte nicht sichtbar sein sollten


Schuhwerk
Ideal: Zivile schwarz gewachstem Leder Schnallenschuh, oder Mocassins
Akzeptabel HiLows
Inakzeptabel: Officer Stiefel für Nicht-Offiziere
Patronentaschen
Ideal: Schießtasche, oder Gürtelpatronentasche, am Hüftgürtel durchgeführt.
Akzeptabel: britische Militär Patronentaschen am Schultergurt.
Pulverhorn
Ideal: Pulverhörner mit schmalen Lederriemen, aus Sicherheitsgründen im leeren Zustand.
Akzeptabel: Native Stil Pulverhörner mit einheimischen produzierten Riemen (widerspiegeln sollte sich Six-Nationen Einfluss
Waffen
Long Land Pattern Musketen, Fowler, Light Infanterie Muskete 70 Kaliber Lauflänge 42 bzw. geändert auf 36 Inches, private Guns, „Fusils“ 34-39 Inches Kaliber 18 bis 20 sogar Kal. 62 Brown Bess 1st Model Kal. 72 Jägerrifle Kaliber 45 bis 62Akzeptabel: Holländische Musketen, Französisch frühen Musketen
Unzulässige: Wallbüchsen, Blunderbuss, Longrifles
Seitenwaffen: Messer und Tomahawk ggf. Bajonett
Ideal: Messer, jeweils in einer Lederscheide am Gürtel. Jagd und Handelsmesser aber keine Bowiemesser.
Das Tomahawk wurde im Regelfall ohne Klingenschutz getragen aber wegen Unfallgefahren besser mit.
Akzeptabel: Einfache Eisen Degen und / oder in einer Scheide getragen, an einem einfachen Wehrgehänge.
Inakzeptabel: Pistolen für Mannschaften
Rucksäcke und Tumplines
Ideal: Single Umschlag zwei Riemen Rucksäcke (Tornister) Leinen „Snapsack“ mit Kordel-Zugverschluss, Segeltuch Tumplines (noch heute bei Handwerk Burschen auf der Walz)
Akzeptabel: Haar-oder Kalbsleder Snapsack oder Deckenrolle.
Inakzeptabel: Ziegenleder Rucksäcke oder British lackierte Tornister
Decken
Ideal: 2-3 Point Decken,, Niederländisch Decken, Zivile Decken.
Akzeptabel: British Army Decken, weißen oder Hudson Bay Decken.
Inakzeptabel: Civil War grauen Decken
Koch und Essgeschirr
Ideal: Kleine Blech-, Messing-, oder Kupferkessel, Blechteller, Holzschalen, Zinn oder Horn Löffel.:
Inakzeptabel: Modere Kochgerätschaften oder alles, was nicht auf dem Marsch mitgeführt werden kann.
Quellen:
http://www.fortticonderoga.org
The Annotated und illustrierte Journal von Major Robert Rogers von Timothy J. Todish
und mein eigener Senf

Ich weiß nicht alles, und schon gar nicht alles besser. :twisted:

Für Ergänzungen wäre ich dankbar. :P
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"Niemand wird als Weiser geboren, sondern er wird es."
Seneca
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Ike Godsey » Fr 22. Mär 2013, 21:08

was meinst du denn damit:

Hemden
Ideal: Handgenähtes, gestreift, Druget (oder andere Wolle) oder weißes Leinenhemd mit kurzen Kragen (unter zweieinhalb Zoll) Schmalband-Bündchen mit Knöpfen oder Knopflöcher für Ärmelknöpfe (Manschettenknöpfe).
Akzeptabel: Maschinengenäht, gestreifter oder weißem Leinen Hemden.
Inakzeptabel: Kaliko oder karierten Hemden.


etwa solche?
ich muss ehrlich zugeben, ich bin verwirrt. :(
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Pat » Fr 22. Mär 2013, 22:43

Capt. de`Winter hat geschrieben:Inakzeptabel: Buckskin Leggins im Indianstil.


Moin Captain,

leichte Verwirrung macht sich auch bei mir breit. Ich meine gelesen zuhaben, nagelt mich bloß nicht fest wo, das die ersten Ranger sehr viel Indianisches trugen. Unter anderem auch Leggins aus Buckskin. Nun kommt allerdings meine Unwissenheit ins Spiel. Gibt es vielleicht eine Epoche wo keine Indianischen Dinge mehr getragen wurden? Also erst sehr spät vielleicht? Gilt das inakzeptable tragen von Buckskinlegging im allgemeinen oder haben vereinzeln noch ein oder zwei Ranger welche getragen? Eventuell die Indianischen Ranger?

Dazu ein kleiner Ausschnitt eurer Seite:

Was die Länge der Kleidung angeht, sieht es da schon anders aus. In einem Text von 1757 Heisst es:
"A good hunting Coat, Vest, Breeches, a Shirt, a pair of Indian Stockings, Shoes and a Hatchet to be delivered each man gratis at Albany - A firelock and Blanket to be Delivered Each Man at Boston"
Jeder Mann der unabhängigen Kompanien soll in Albany gratis erhalten:Einen guten Jagdmantel, Weste, Hosen, ein Hemd, ein Paar indianische Strümpfe (Leggings), Schuhe und ein Beil.....sowie ein Gewehr und eine Decke ausgeliefert in Boston.

Quelle: http://www.rogers-rangers-germany.com/uniform2.html


Gruß Pat
Profoß der North West Company
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Ich kann nix dafür, ich bin so.
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon trommlerjunge » Fr 22. Mär 2013, 23:59

ich denke mal das die altvorderen sich bei der beschreibung nicht immer die grösste mühe gaben um verschiedene gebrauchsgegenstände zu beschreiben,da sie ja auch nicht wussten das es ein paar
leute gibt,die 200 jahre später die deren zeit in ihrer freizeit nachleben.
ich glaub fest das diese leute einfach nur das praktischste aus ihrem umfeld nutzten und wenn ich da ein paar leggins eintauschen kann ist das günstiger als wenn ich viel geld beim schneider lass für eine klappenhose.es msollten ja nur keine plainsleggins sein
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Ike Godsey » Sa 23. Mär 2013, 00:35

ich denke um mal ein wenig von der verwirrung zu nehmen, indiansiche leggins, also gamaschen indianischer herkunft und/oder machart sind, sofern sie "woodlands" sind, sehr wohl für einen RR akzeptabel.
gleiches gilt für karrierte hemden.

rangers (und damit meine ich jetzt nicht nur RRs) trugen so ziemlich alles dessen sie habhaft werden konnten. schliesslich darf man nicht vergessen, dass das gebiet, die einsätze und die kämpfe hart waren und meist höchste ansprüche an menschen und vorallem an material stellten - darunter fallen natürlich auch hemden, hosen, schuhe, mäntel etc. etc. etc. - und mal ganz ehrlich - wer würde nicht auch ein karo-hemd nehmen, wenn es kostengünstig und vorallem "greifbar" ist?
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Capt. William » Sa 23. Mär 2013, 07:55

Moin Männer,
bevor ich ins Osterlager aufbreche möchte ich noch kurz meinen Senf abgeben.
In der Tat gibt es noch viele unklare Dinge. Zu den karrierten Hemden... auch wenn ich mir nicht 100% sicher bin...karriert ja aber dann große Karos im Stil des Schottenkaros. Die kleinen Karos kamen, glaube ich, erst später. Man darf nicht vergessen, dass die "Mode" in dem Zeitraum1750 bis (ab) etwa 1765 viele enorme Veränderungen brachte. Indianische Leggins und überhaupt indianische Kleidung waren zumindest bis 1760 völlig normal. Die "Gratisausrüstung" ist nicht unstrittig. Zu unterschiedlichen Zeiten gab es auch unterschiedliche Verfahrensweisen hinsichtlich der Ausrüstungsbeschaffung. Es gab ja einige, teilweise sehr unterschiedliche Rangereinheiten die unter verschiedenen (regulären) Offizieren dienten. Die Regelung der Ausrüstungsbeschaffung lag letztlich bei der kommandierenden Armeeführung.
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon trommlerjunge » Sa 23. Mär 2013, 08:57

was die stoffe angeht vor allem kariert,da gibt es das textilmuseum in der nähe von antwerpen,welches sehr
aufschlussreich ist. da guckt mancher, wie kleine karos um 1750 im umlauf waren meist aber nur 2farbig
denn der 4 farbdruck kam erst um 1820 auf. deshalb bin ich der meinung das es absolut ok ist wenn ein ran-ger ein karohemd anhat im kleinen karomuster.kleine karomuster sind in europa auch ausgestellt und vor 1700
datiert bremer überseemuseum zum beispiel, und ein kleines heimatmuseum in der nähe von schwerin aber
beide nur 2farbig und sehr wenig allerdings so wie ich es sehe bedruckt und nicht eingewebt nun bin ich auch kein studierter der das auf den ersten blick sieht.aber ich fand das interressant die selben stoffe
in 2 museen zu finden,die ja doch recht auseinander sind.
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Ike Godsey » Sa 23. Mär 2013, 09:54

das was trommlerjunge da schreibt deckt sich mit meinen erfahrungen. allerdings kenn ich vor 1780 keine gedruckten stoffe, sondern gewebte karos, wie sir william schreibt wie ein tartan - also durchgewebt.

in diesem zusammenhang verweise ich auf die HDGM, dort gibt es eine reenactorgruppe die sich mit kelten beschäftigt und u.a. deren webtechniken. auch den kelten war es schon möglich mehrfarbige karomuster zu weben.
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Toddy » Sa 23. Mär 2013, 10:04

Auf dieser Seite,ein bisschen runterscrollen,ist ein originales kleinkariertes Hemd aus der zweiten Hälfte des 18 Jahrhunderts zu sehen.

http://de.scribd.com/doc/131711526/Male ... rts-Stocks
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Re: Was der Ranger sonst noch brauchte

Beitragvon Capt. de`Winter » Sa 23. Mär 2013, 11:12

Hallo Leute,
Eure Reaktion macht mir Freude, weiter so, denn insgesamt werden alle davon profitieren. :idea:

@Pat, ich glaube, :?: dass sich die Aussage mit den Leggins auf Plains bezieht.

Allerdings bei den zeichnerischen Darstellungen, fallen mir auf Anhieb nur textil Leggins ein. :P
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