Hier eine Steinschloss „Fuzzee“ wie man sie durchaus „in the good old colony days“ von einem Büchsenmacher seiner Wahl für kleines Geld bauen lassen konnte. Hintergedanke des Projekts war der für jeden Mann zwischen 16 und 60 zwingende Milizdienst, für den man gezwungen war eine geeignete Schusswaffe nebst Pulver und Kugeln, Feuersteine etc. zu haben.
Wenn man von Vater, Großvater oder sonstigem Verwandten keine bekam (gemeint ist in einer Vererbung), wird man sich ein paar Münzen erarbeitet haben (so mit 15 vielleicht) um sich dafür beim o.g. Büchsenmacher oder Dorfschmied eine taugliche „Muskete“ zu erwerben.
In den Colonien war es üblich, Güter und Teile lange zu verwenden und wenn nötig zu recyclen. Das galt auch für den Waffenbau. Neugefertigte Waffen waren teuer und für die meisten 15, 16 jährigen eher unerschwinglich.
Somit musste das Ding billig sein. Der „Maker“ hat somit wohl vorhandene Teile zusammengesucht, wenn nötig repariert, und zu einer „Muskete“ zusammengesetzt. Beispiele für solche Waffen gibt es in der Literatur genügend.
Hier habe ich mal in ein paar Bildern festgehalten, was ich wie gemacht habe, und wie das Ergebnis aussieht.
Als Grundstock diente eine französische 1717er Muskete mit defektem Lauf. Ich habe das Ding für 150 € in eGun geschossen und mal „auf Halde“ gelegt. So sah das Teil aus, das bei mir ankam:
Ich habe einen Lauf einer Replik einer Spanischen 1757er Infanterie Muskete bekommen und da dieser ebenfalls von 8-kannt in rund übergeht, hab ich diesen genommen. Der Lauf ist von den Maßen her etwas unterschiedlich, so habe musste ich den Schaft etwas ausnehmen um den Lauf einzupassen.
Es war erforderlich das Zündloch zu schließen und ein neues zu setzten. Ich habe also ein Gewinde in das alte Zündloch geschnitten, eine Schraube eingedreht und diese hartverlötet und wieder poliert. Das hält bombenfest. Der Lauf bekam an seiner Unterseite natürlich ein paar Flacheisen, damit der Lauf im Schaft gestiftet werden kann.
Auch das Schloss brauchte eine Überarbeitung…
Die Batteriefeder hab ich ein wenig "weicher" gemacht.
Auch neue Schrauben mussten sein (rechts), wenn auch „nur fürs Auge“
Und nach ein paar Stunden Arbeit und viel schleifen und polieren, beizen und ölen:
Wedding Bands. Tiefer hab ich mich nicht getraut...
Der Schaft wurde ein wenig zurück geschnitten und die Ladestockaufnahme entspr. geformt.
Das Korn wurde neu gefertigt.
Und da hängt sie nun…
Eckdaten: Lauf: 43“ Lang, Kal. .72 (12GA)
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