Bestellung indische Replikas 2013




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Re: Bestellung indische Replikas 2013

Beitragvon Ike Godsey » Di 16. Jul 2013, 11:34

nun, ich habe mich aufgrund der doch sehr wackeligen aussagen von sven aus dem deal zurück gezogen.
die Long Land Pattern aus indien die ich wollte wäre vielleicht möglich gewesen, jedoch war mir das warten einfach zu blöde - es ging ja über mehrer wochen OHNE das man einen preis erfuhr, noch das man wusste ob die bestellung nun gemacht wurde oder nicht.
ich rechnete mir aus, dass mich die Long Land Pattern ca. 300-350€ kosten würde, wenn ich sie bekommen kann. dazu kommen dann noch der in D notwendige beschuss sowie die transportkosten von sven zu mir.
da so eine LLP ca. 160cm lang ist, muss man immer also jeden postweg mit 27€ porto rechnen.
überschlagen sind das dann:

27€ von sven zu mir
27€ von mir zum beschussamt
27€ vom beschussamt zu mir
75€ beschuss

das sind zusammen 156€ die zu den 300€ oder 350€ für die LLP noch hinzukommen. somit sind wir irgendwo zwischen 456€ und 506€.

wenn ich nun hier hin schaue:

http://www.versandhaus-schneider.de/pro ... s_id/23113

bekomme ich dort eine bereits beschossene LLP für 499,95 auch aus indischer quelle - plus versandanteil den ich zu zahlen habe, sind 509,35€ (sofortüberweisung). ist also auch net billiger oder teurer. ABER ich habe 14 tage rückgaberecht wenn mir was nicht gefällt und ich habe 2 jahre garantie - bestelle ich aus indien direkt, hab ich weder das eine noch das andere.

somit macht euch selbst ein bild.

correcting misunderstandings:
sicher ist diese LLP nicht das gelbe vom ei! für eine 1730 version fehlt der holzladestab und für die 1740er version sind die verscheidungen um die schlossmortiese zu üppig. das alles ist aber kein akt. weder der holzladestab noch die verschenidungen - somit kann man in beide richtungen arbeiten, entweder den ladestab nachrüsten, oder die verscheidungen "verkleinern" - und das ding HC zu bekommen.

auf der anderen seite gab es speziell in den colonien so viele LLPs die nict regulär erworben, sondern von div. englischne und colonialen büchsenmachern nach dem "Kings Pattern" gebaut und gekauft wurden, dass man damals alle möglichen und undmöglichen kombinationen verwendet wurden. hierzu schreibt G.C. Neumann:

Private Commercial Long Land Pattern 1736-1746

While the official Brown Bess muskets were being issued through the Board of Ordnance to Royal forces, a parallel business existed for similar patterns being produced and sold by private British contractors to individual regimental colonels, trading companies, local English defense units and to provincial colonies, towns and militias in North America. They normally included a reliable lock and barrel, but would reduce or simplify the furniture and other components to remain competitive in price. This example has a full-length .75-cal. barrel and a typical banana lock marked by its London maker, “J Hall.” Yet it reduced cost by providing a low-grade walnut stock and wooden ramrod, plus an abbreviated butt tang, side plate and trigger guard. The tail pipe, escutcheon and nose cap, in turn, have been omitted. Even the usual British cast ramrod pipes were changed to rolled sheet brass.


Bild

und ehrlich, wenn ich mir die inderin so ansehe, so kommt die dem verdammt nahe...
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von Anzeige » Di 16. Jul 2013, 11:34

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Re: Bestellung indische Replikas 2013

Beitragvon Ike Godsey » Di 16. Jul 2013, 14:30

stimmt schon, die dinger waren riesig!
sind aber mit den jahren der (weiter)entwicklung schlanker und ranker geworden, wenn man so will.
ich habe eine originale brown bess des typs "india pattern" in zu perkussion konvertierten ausführung und im vergleich zu meiner Pedersoli Brown Bess ist mein perkussionierte immer noch ein gewaltiger prügel!

allerding im vergleich zu meiner Long Land aus indien ist die indische - wie sag ich das - "gewaltiger" in jede richtung! das schloss ist grösser als das der Pedersoli und das der Perk-bess.
der schaft ist an der schaftkappe wesentlich grösser als bei der italo replik! und gemessen von lauf oberseite zu schaft unterseite hat die inderin einige mm mehr drauf.

wenn ich dazu komme stell ich mal vergleichs-fotos ein, wenns euch interessiert...???
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Re: Bestellung indische Replikas 2013

Beitragvon Le Mayençais » Do 5. Sep 2013, 08:31

Zu dem Thema Inder und Pedersoli habe ich auch einige Erfahrungen sammeln dürfen.
Ich habe mir vor 2 Jahren einmal eine 1763 bei Frankonia aus indischer Fertigung gekauft da ich so ein Modell besitzen wollte.
Parallel habe ich noch eine Pedersoli AN IV.
Der Inder kam und war, bis auf den Lack, eine sehr schöne Muskete die deutlich besser in der Handlag wie die Pedersoli.
Beim ersten Versuch diese abzuschlagen knallte der Hahn direkt in die Pfanne. Es war kein Anschlag vorhanden der dies verhindert hätte. Also Holz abtragen und auf der Rückseite des Hahn eine Schweissnaht auftragen lassen und schon hat das geklappt. Die Laufringe gingen nur mit sanften Schlägen eines Hammers runter, hier habe ich den Schaft auch nachgearbeitet. Die Feder ist recht hart wie auch die Batteriefeder die nur recht wiederwillig aufgehen wollte, das besserte sich als ich die Batterie mit der feile etwas korrigiert habe. Relativ gut ging dann das Abschlagen bei einem langen Flint der im oberen Drittel der Pfanne aufschlägt sonst hackts. Da die Waffe einen deutschen Beschuss hatte gings dann zum ersten Reenactment. Mit langem Flint waren die ersten Schüsse kein Thema dann hackte der Stein wieder bei zunehmender Verschutzung und erzeute deutliche Marken. Also ab zum Büchsenmacher der die Batterie ausschleifte (anderer Winkel) und ein Hartmetalstück einklebte. Leider hat er ebenfalls noch an der Batterie gefeilt so das sie nun gar nicht mehr mit den kürzeren Flints will, weil dann die Batterie zurückhüpft. Mit den langen Flint läuft sie super. Da diese bei uns im Depot nicht vorrätig sind dachte ich an ein Pedersolischloss und hatte auch Gelegenheit ein solches in meinen Inder zu setzen was wie angegossen passte. Also ein Pedersolischloss bestellt was nach 3 Monaten immer noch nicht da war. Dann hatte ich eine Bausatz einer 1763 Pedersoli günstig ersteigert und habe mir errechnet das Verkaufspreis des Inders plus gespartes geld des Pedersolischlosses gleich dem Kaufpreis des Bausatzes war. Also habe ich den Inder verkauft dessen Schaft ich zwischenzeitlich komplett abgeschliffen gebeizt und geölt hatte. Da der Käufer unser Depot war und dieses die Waffen bei mir lagert habe ich nun beide hier. Edler ist die Pedersoli, eleganter und besser im Handling der Inder der auch in vielen Details den mir bekannten Originalen eher entspricht. Wie ich zu meinem Leidwesen inzwischen festgestellt habe ist die Schlossgeometrie der Pedersoli sehr der des Inders ähnlich. Ich kann also meine italienische 1763 ebenfalls nur mit langen Flints betreiben und habe demnach wieder 2 Sorten von denen ich nur eine vorort im Depot günstig bekomme.
Also habe ich mir nun einen grösseren Vorrat für beide Waffen angeschafft.

Um keine Mißverständnisse zu erzeugen. Ich hätte den Inder auf jeden Fall behalten wenn ich nicht so günstig die Pedersoli bekommen hätte und beide zu behalten ist einfach zuviel Geld. Außerdem hatte mich der Bausatz als solcher gereizt.

Ich habe aber auch Erfahrung mit einer indischen Bakerrifle machen dürfen die ich an sehr vielen Stellen nachgearbeitet hatte um näher ans Original zu kommen. die Arbeit an den Messingteilen und Holz waren hier schon deutlich mehr wie an der 1763. Das Schloss ging hart und die Batterie öffnete kaum. Also die Nase an der Batterie nacharbeiten. Hier versagte meine Feile welche an der 1763 super Dienste geleistet hatte. Es half nur vorsichtiges anschleifen mit der Flex (!) und mühsames nachfeilen. Die Batterie ist dermaßen hart das sie dann wie eine Wunderkerze gefunkt hat. Weiter Arbeiten waren am Schloss nicht nötig.

Zu den Bildern der geplatzten indischen Muskete. Hier wäre ich mit pauschalen Urteilen vorsichtig da die Begleitumstände nicht bekannt sind. Keiner weiss wieviele Ladungen drin waren und ob diese groß oder klein waren. Es werden, nach meinen Erfahrungen, Graingrössen von ~ 60 bis 200 verwendet. Eine Dreifachladung mit jeweils 200 Grain wäre damit ein 7 faches der zugelassen Menge. Und Doppelladungen passieren schnell, ebenso wie ich auch schon dreifache Ladungen mitbekommen habe. Das natürlich die indischen Musketen deutliche Qualitätschwankungen haben ist weitläufig bekannt.
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Re: Bestellung indische Replikas 2013

Beitragvon Ike Godsey » Do 5. Sep 2013, 13:39

danke für deine erfahrungen - man lernt eben nie aus. ;)

Le Mayençais hat geschrieben:Zu den Bildern der geplatzten indischen Muskete. Hier wäre ich mit pauschalen Urteilen vorsichtig da die Begleitumstände nicht bekannt sind. Keiner weiss wieviele Ladungen drin waren und ob diese groß oder klein waren. Es werden, nach meinen Erfahrungen, Graingrössen von ~ 60 bis 200 verwendet. Eine Dreifachladung mit jeweils 200 Grain wäre damit ein 7 faches der zugelassen Menge. Und Doppelladungen passieren schnell, ebenso wie ich auch schon dreifache Ladungen mitbekommen habe. Das natürlich die indischen Musketen deutliche Qualitätschwankungen haben ist weitläufig bekannt.


das mit den fehlenden infos ist wohl richtig. andereseits habe ich gerade ein indische Long Land Pattern in arbeit. diese trägt gültigen deutschen beschuss zwar mit 12 GRAMM(!) SP hinter einer 50 GRAMM(!) bleikugel. wenn der lauf das aushält - und der beschuss verlangt diese ladung 5x in folge - kann dem auch 200grains SP ohne und mit verdämmung nichts anhaben.
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