Christoph hat geschrieben:[...]
Die Funktion einer Messgroup kommt hierbei nicht zum tragen…Wäscherinnen und Sutlerinnen sucht man vergebens
[...]
Was die Anzahl betrifft, das ist recht schwierig, wir schaffen es nicht einmal einen Einheit in companie Stärke zu stellen. Für eine companie wären ca 2 Frauen vertretbar, was sich je nach Regiment, Zeit und Ort auch genauer definieren lassen würde. Das würde aber zB beim Germ. Batt. das wir eine 1/10 Frau haben könnten. Da habe ich lieber eine oder zwei ganze und die machen dafür eine gute Darstellung...
Also beim ersten denke ich mir... klar wäre es schön und authentisch wenn unsere Frauen waschen und flicken würden aufm Lager. Bzw. wenn sie zusätzliche Waren als Zubrot zu den Militärrationen verkaufen könnten. Aber es ist halt meines Erachtens eine Frage ob es Sinn macht das im Living History/Reenactment umzusetzen?
*Achtung rein persönliche Meinung!*
Bei mir sitzt das Geld leider net so locker, als dass ich für teilweise teures Geld Stoff kaufen kann, nur um mich dann mit dem fertigen Kleidungsstück erst mal noch einen Tag lang mit Drahtbürste, Schleifpapier und was weiß ich hin zu setzen um die Auswirkungen eines monatelangen Feldzuges am Zustand der Kleidung zu simulieren. Und der Dreck von einem Wochenende reicht halt auch nicht für den Siff von mehreren Wochen im Feld. Und heile und saubere Klamotte von den Frauen "behandeln" zu lassen, erscheint mir irgendwie lächerlich.
Genauso ist es mit den Sudlerinnen. Ich kenn den Begriff bisher nur aus dem Bereich des 30jährigen Krieges, darum mag ich mich jetzt täuschen und lasse mich gerne eines besseren belehren. Sudlerinnen sind für mich Zivilisten, die im Tross des Heeres mitreisen mit weil sie sich Gewinn erhoffen. Gewinn, mit dem sie ihr Leben bestreiten, der ihnen das Leben einfacher macht. Die Soldaten profitieren von ihrer Gesellschaft weil sie ihre Rationen aufstocken können, sofern sie sich die zusätzlichen Waren leisten können. So ein Sudlerwagen im Lager sieht zwar nett aus und die Sudlerdame, die angeregt ihre Waren anpreist ist auch ganz nett, aber ich seh den sonstigen Vorteil für die generelle Darstellung nicht gegeben. Das Verkaufs"spiel" ist für die Lageristen mäßig interessant, weil in unserer Zeit beide nicht in dem Maße die Abhängigkeit von diesem Ereignis empfinden können, wie es die Zeitgenossen taten. Und auch für Zuschauer ist das Ereignis wie ein "hungriger" Soldat mit seinen wenigen Münzen einen halben Laib Brot kauft auch nicht so wirklich spannend. Das habe ich als Zuschauer aufm Wochenmarkt mitunter auch...
Zum zweiten Punkt, hätte ich nur 2 Fragen: Wie kommt man auf die Zahlen? So wie ich das verstanden habe, liegt die Entscheidung wie viele Frauen er zulässt, letztendlich beim kommandierenden Offizier. Die Zahlen oben klingen für mich aber recht verallgemeinernd.
Und Frage Nummer 2 wäre, wenn du, nur mal angenommen, aus nem größeren Verein für Living History kommst, wo es mehrere Frauen gibt, die gern auf 18er-Veranstaltungen gehen, aber nur ein kleines Kontingent an Soldaten vorhanden ist... Wie gehst du damit um? Sagst du den Frauen: "Lost aus, welche zwei Grazien von euch sechsen bei uns als Campfollowers mitdürfen... der Rest sucht sich en anderes Regiment! Oder bleibt eben daheim... weil wir die Quote wahren müssen."??