Hallo Leute,
aus der Reihe "Geschichten aus Lederstrumpfs Bastelkeller" biete ich Euch heute an: "Rundtruhe in Stil des 18ten Jahrhunderts".
Entstanden ist die Idee aus dem Erlebnis heraus, dass beim letzten Reenactment einige Herrschaften zum Reinigen Ihrer Büchsen/Musketen den Plastikkoffer mit den Ölspraydosen auspackten. Das geht ja gar nicht!
Man stelle sich vor, da laufen Besucher durchs Lager und es wird geputzt wie 2015 und nicht wie 1770. Der ganze Eindruck für die Besucher und der eigene Anspruch auf Authentizität – alles futsch.
So was kommt für mich nicht in Frage. Aber zum Putzen der Waffen berichte ich noch mal gesondert. Es geht hier nur um das Behältnis für die Putz- und Wartungsutensilien. Etwas Geeignetes mit der richtigen Größe und Form fand sich weder in meinem Fundus noch unter den reichhaltigen Angeboten bei Ebay. Also habe ich mich entschieden, die Kiste selbst zu machen. Von der Größe her hätte ungefähr eine Magnum-Sektflasche reinpassen sollen.
Im historischen Museum in Berlin sah ich eine große, runde, lederbespannte Truhe und die Form fand ich irgendwie ansprechend. Die sollte es sein, schließlich Außerdem hatte ich schon jede Menge eckige Truhen und Kisten gebaut, eine runde (eher trommelförmige) Truhe ist doch auch mal eine Herausforderung.
Im Internet fand ich eine schöne Vorlage. Diese Truhe wollte ich nachbauen, in der richtigen Größe. Das ist das Original:
Hier nun die einzelnen Schritte zur Herstellung (Nachbauen durchaus erwünscht, wenn Euch noch Informationen fehlen, fragt einfach nach):
1. Zeichnung machen. Während ich Länge willkürlich festlegte, hatte ich eine Zeichnung angefertigt im Maßstab 1:1 und darauf den Winkel der einzelnen Leisten berechnet. Ich wollte die Kiste aus massivem Holz bauen, wie seinerzeit auch. Das Innere sollte unbekleidet bleiben, deshalb ist es wichtig, dass man im Inneren kein Sperrholz oder ähnliches modernes Zeugs sieht. Ich wählte Fichtenholzleisten von 13 mm Dicke. Hier ist die Zeichnung: