„... Das Gewehr sauber und vor Rost zu bewahren, nimt man gutes altes Lein-Oel ein Pfund, und Wachs drey Viertel-Pfund, diese beide zerlässt man durch einander, damit streichet man das Eisenwerck an, wenn es vorhero sauber abgeputz werden, so wird es nicht weiter rosten. Wenn man aber die Rostflecken aus dem Gewehr bringen will, so nehme man Lein-Oel, Weinstein-Oel, Bley-Oel, Mandel-Oel, Spick-Oel,Roßmarien-Oel, Terpentin-Oel, Baum-Oel, indes ein Loth, Kapauen-Schmalz, Dachsen-Schmalz, Wild-Katzen-Schmalz, Klauen-Fett, Hirschmarck, iedes ein Loth, destossener Schmirgel, Bimsen-Stein, iedes zwey Loth, Rosen-Oel, vier Loth. Das wilde Katzen-Fett, oder Schmalz, zerlässt man in einem sauberen glasurten Tiegel, thut hernach Oele mit gesiebtem Hammerschlag dazu, rühret es wohl untereinander zu einem Mus, verwahrt es hernach wohlverbunden aufs beste. So man nun die Rost-Flecken an Gewehren und Büchsen verreiben will, so beschmiert man mit dieser Salbe die Rost-Flecken, und reibt sie hernach mit einem sauberen leinen oder wollenden Lappen wohl ab, so gehen die Rost-Flecken alle hinweg, als wenn sie niemahlen da gewesen wären; Endlich poliert man das Gewehr mit Zinn-Asche, so wird es wieder hell und blanck. Wollte die Rost-Salbe etwan zu dicke werden, so muß selbige mit Weinstein-Oel wieder erweicht werden. Wenn an einem Schieß-Gewehr, Rohr- oder Pürsch-Büchse das Zündloch sehr verrostet ist, so verstopfe man selbiges mit Wachs, und fülle den Lauf mit Menschen-Harn an, lasse denselben ein paar Tage und Nacht stehen, und putze oder ziehe alsdenn das Rohr, Flinte oder Büchse nebst dem Zünd-Loch mit obbesagter Materie aus.“
Allgemeines öconomisches Lexicon. D. Georg Heinrich Zinke. Leipzig. 1744. S. 947