Kleiderfragen / Jagdbekleidung




Alles zur Geschichte und zum Leben in den amerikanischen Kolonien im 18.Jh

Kleiderfragen / Jagdbekleidung

Beitragvon coureur de bois » Fr 26. Feb 2010, 12:19

Übernommen aus dem "alten"Forum

Das Thema Jagdbekleidung ist in so fehrn für die meisten Milizmitglieder interessant da viele Milizmänner (die keine Frontiersman waren) diese Kleidung im Milizeinsatz getragen haben.

Ich behandele hier absichtlich die Jagdkleidung von Bürgern und Farmenrn aus dem ländlichen Bereich, nicht die Kleidung und Ausrüstung der Frontiersman und Longhunter etc...

Jagdbekleidung unterschied sich in meheren Punkten von der Alltagsbekleidung, da hier Funktionalität im Vordergrund stand und sowohl in der Wildnis als auch im Kriegseinsatz viele der engen gesellschaftlichen Normen schlicht nicht einzuhalten waren.

1. die Kopfbedeckung

Hier wurden oft ziviele Dreispitze, aber auch Schlapphüte und im Winter oft auch Pelzmützen getragen.

2. Breeches

Sehr oft wurden zur Jagd und auch im Milizeinsatz Breeches aus Leder (Buckskin Breeches) getragen, da diese robuster als Breeches aus Stoff waren. Vom Schnitt her waren unterschieden sie sich aber nicht von denen der Alltagskleidung.

3. Rifle Frock / Rifle Shirt

Vielleicht sollten wir hier erst einmal klären was der Unterschied zwischen dem Rifle Shirt und dem Rifle Frock ist.

Der Rifle Frock war eine offene Jacke , die sowohl über als auch anstatt des Gehrocks getragen werden konnte.



Das Rifel Shirt hingegen war eine Art Überhemd, das entweder über der Weste, meist aber direkt über dem Hemd getragen wurde.



Rifle Shirts und Frocks waren meist aus eher derbem Stoff wie Segeltuch, groben Leinen oder manchmal sogar aus Buckskin-Leder gefertigt, da sie ja den Anforderungen der Jagd -Gestrüpp, Dornen, Unterholz etc.., standhalten mussten.

Wärend des Unabhängigkeitskrieges wurden Rifel Shirts/Frocks zur standart Bekleidung der Milizen und 1776 von George Washington zur offiziellen Uniform der Continental Army erhoben, auf die manchmal ganze Regimenter aus mangel an Regimentsuniformen zurückgriffen.

4. Gamaschen, Spatterdashes und Beinlinge (Leggins)

Gamaschen, Spatterdashes / Halbgarmaschen und Beinlinge (Leggins), waren für die Jagd, die meist in rauem Gelände statt fand unabningbar, da diese Beinen und Kniestrümpfe vor Gestrüpp und Dornen schützten. Indianische Beinlinge oder auch Leggins genannt waren aber vor allem an der Frontier verbreitet da man sich in zivilisierten Ländlichen gebieten eher an der britischen Keiderordnung orientierte.


Gamaschen


Spatterdashes


Beinlinge (Leggins)



Zuletzt bearbeitet von Matt am 30.04.2009, 00:21, insgesamt 15-mal bearbeitet

Konnte die Bilder nicht einfügen
http://www.kostenloses-forum.com/board/ ... t,606.html

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Re: Kleiderfragen / Jagdbekleidung

Beitragvon coureur de bois » Fr 26. Feb 2010, 12:46

So ich hatte das Thema übernommen, weil ich glaube das die Bandbreite der Jagdkleidung viel größer ist als es den Anschein haben mag.
Die Einwanderer und die dann zweite und dritte Generation usw. brachten ihren jeweiligen regionalen Stil aus Europa mit und etablierten ihn. So gab es in Nordamerika bekannterweise Siedlunggebiete in denen Engländer, Franzosen, Deutsche mit ihrer Lebensweise vorherrschten.
Das dürfte dann auch in Fragen der Kleidung so gewesen sein. Weiter kann angenommen werden das in einer Region in der es viele Deutsche gab zusätzlich noch nach Klassen, heute sagt man Schichten differenziert werden kann, d.h. die Kleiderordnung nach Berufen und Ständen der deutschsprachigen ständischen Gesellschaft wurde nach Amerika exportiert und dort gelebt.

Ich gebe davon aus das die Bekleidung in den deutschen Landen eher als Vorlage für die Migranten gelten kann, als die standardisierten Muster wie sie heute gelten sollen.
Gleiches dürfte für Migranten aus England, Fankreich usw. gelten.

Weiter mit dem intensiven Kontakt zwischen Migranten und Nativen, dürfte es zur Übername von Kleidung und Stilmustern der Nativen, wie auch umgekehrt gekommen sein. Auch hier könnte es dann nicht zur Uniformität z.B. der Jagdkleidung gekommen sein, wie die Abbildungen im obigen Beitrag glauben machen will, siehe altes Forum dort sind die Abbildungen zu sehen.

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Re: Kleiderfragen / Jagdbekleidung

Beitragvon Jean » Fr 26. Feb 2010, 13:33

Ich glaube der obere Beitrag bezieht sich speziell auf die amerikanische Revolutionszeit
und dem starken britischen Einfluss in den 13 Kolonien !!
Anders bei den Französischen Waldläufern, die ihren Ursprung in der
Verschmelzung der Französischen und Indianischen Kultur haben,die aber auch
in ihrer Chronologie viel früher anzusiedeln sind.
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Re: Kleiderfragen / Jagdbekleidung

Beitragvon Kitty » Sa 27. Feb 2010, 06:58

Hallo,

Ich denke mal, das Kleidung abhängig war,

1.vom Material, was vorhanden war
2.vom Geldbeutel
3.vom handwerklichen Geschick der Hausfrau

Die Mode ansich wurde von den Einwanderern bzw. von hohen Besuchern geprägt und fand erstmal in den Städten statt.Denn ich glaube nicht, das es einen Menschen in der Wildnis interessiert hat, ob das was er trug modern ist.Es musste praktisch sein.
Viele Menschen hatten nur einmal Arbeitzeug, das eher robust war und einen Sonntagsstaat,
der egal aus welchem Land man stammte,meist eine Tracht ihrer Region war. Da diese auch nicht ewig hielt, wurde es stückweise verändert durch obengenannte Möglichkeiten.So vermischten sich die Stile der meist uralten Trachten miteinander.

Gruss
KItty
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann!(Weissagung der Cree)
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Re: Kleiderfragen / Jagdbekleidung

Beitragvon coureur de bois » Sa 27. Feb 2010, 11:26

Hi,
wenn ich mir die Bilder vom
Rilfe Shirt (altes Forum oder Muster bei der Hudson Bay Comp.) ansehen, entsteht der Eindruck das wäre Standard gewesen, oder schlimmer die Uniform der Jäger.
Ich gehe davon aus und das entspricht dem was Kiti schreibt, das ein Bauer der auf die Jagd geht das trägt was er immer bei der Arbeit an hat.
Zumindest ist das für den hiesigen alpenländigen Raum belegt. (Roland Girtler Wilderer).
Was anderes ist die Frage ob es Jäger als Beruf gab und ab wann? Ich denke aber das wir nicht über die Uniformen der Berufsjäger als Angestellte der Obrigkeit schreiben.

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