Converting Pedersoli Brown Bess




Hier soll es vorrangig darum gehen, wie man seine Waffe "von der Stange" näher an das historische Original bekommt

Moderator: Ike Godsey

Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Ike Godsey » Di 5. Mär 2013, 12:15

hallo zusammen,

immer wieder treffe ich leute in unserem schönen hobby, die sehr stolz auf ihre "Bessie" sind. bei den meisten ist es dann auch eine qualitativ hochwertige Brown Bess der Fa. Pedersoli, die hierzulande ja immerhin schon meist im 4 stelligen eurobereich liegt, was den anschaffungspreis betrifft.

das dumme dran ist nur, dass es bei dieser Bess nicht weit her ist mit der korrektheit...

aber, dem kann abhilfe geschaffen werden und es ist eigentlich gar nicht schwer.

die Pederoli Bess ist (wie übrigens auch die franz. 1763/68 der selben herkunft) ein mix aus waffen der unterschiedlichsten epochen. hervorstechenstes merkmal ist der kurze lauf. dieser mißt 42" und ist somit 4" zu kurz für die periode des FWI. OK, man könnte die waffe als "Carbine" version mit 42" lauf annehmen, dazu müsste allerdings die schlossgegenplatte nicht flach, sondern halbrund sein. aus erfahrung kann ich euch allerdings sagen, dass die von TOW ( http://www.trackofthewolf.com/Categorie ... -BESS-46-B ) nicht in die aussparung des schafts passt!

effektiver wäre es, wenn man sich zwei weitere flache seitplatten von Pederoli kauft, diese mit der originalen der bess mit messingschrauben verschraubt und dann via hand und schleifpapier "rund" schleift.

ABER, zur darstellung einer charaktere des AWI ist die Pedersoli Bess gut geeignet. die sog. "Short Land Pattern" mit 42" lauf gab es bereits ab 1769! allerdings sollte man dafür zwei dinge tun:

1) die "teardrops" hinter dem schloss und hinter der seitenplatte entfernen und
2) die gravur "GRICE 1762" laserschweißen lassen, damit man sie verschleifen, polieren und neu mit "TOWER" gravieren kann.

ich hab mal den 1. schritt mit meiner Bess gemacht. sieht in etwa so aus:

Bild

und links:

Bild


der 2. schritt ist ungleich schwerer da man a) einen braucht der laserschweißen kann und b) einen graveur benötigt der die alte schriftart beherrscht. alternativ könnte man nur aus der "2" eine "9" machen - dann kann man zumindest eine fälschung ausschliessen. ;)
Zuletzt geändert von Ike Godsey am Di 12. Mär 2013, 23:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Toddy » Di 5. Mär 2013, 21:53

Bei Egun ist grade eine im Angebot die die Tower Schlossplatte hat. Ein Bekannter von mir hatte mal haargenau die Selbe und das Interessante ist das das Schloss von meiner Pedersoli dort reinpasste wieder der Ar*** auf den Eimer.

http://egun.de/market/item.php?id=4296435
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Ike Godsey » Di 5. Mär 2013, 22:59

klar, ist ja die selbe fertigung.
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Toddy » Mi 6. Mär 2013, 07:02

Also auf dem Rohr fand sich beim Bekannten nichts das es von Pedersoli ist und sie schien schon recht alt zu sein. 70iger Jahre? Aber kann ja gut sein das Pedersoli ja mal welche hergestellt hat so ganz ohne ihre Stempelchen drauf.
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Christoph » Mi 6. Mär 2013, 07:17

die sog. "Short Land Pattern" mit 42" lauf gab es bereits ab 1769!


Es gab aber auch die militia pattern, ab 1756/59, die nur 42" lang war. Ich vermute, das die Italiener sich an der 59er Version orientiert haben. Das hilft aber keinem ausser man stellt Marine oder englische Miliz, also Miliz in GB, dar.

http://www.jaegerkorps.org/NRA/The%20Re ... 20Bess.htm


Wie setzt du den den Holzladestock ein Ike?
(die Gretchenfrage, ich konnte sie mir nicht verkneifen...aber ich hab einen Schaft rumfliegen und der ist nur für Metallladestöcke gebohrt...)
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Ike Godsey » Mi 6. Mär 2013, 12:30

corp. haarmann hat geschrieben:
die sog. "Short Land Pattern" mit 42" lauf gab es bereits ab 1769!


Es gab aber auch die militia pattern, ab 1756/59, die nur 42" lang war. Ich vermute, das die Italiener sich an der 59er Version orientiert haben. Das hilft aber keinem ausser man stellt Marine oder englische Miliz, also Miliz in GB, dar.


richtig, die gab es. aber die hatten weder den "entry pipe" noch die nose cap und die oderste ladestockpfeiffe ist eine kurze ohne den trichter, das daumenblech fehlte ebenfalls. da die Pedersoli Bess den schaft sowohl für die entry als auch für die oberste ramrod pipe mit trichter und dem daumenblech bereits aus dem holz herausgearbeitet hat, fällt diese von dir genannte variante eher flach. denn ein einflicken eines holzes ist zwar möglich (siehe pic) man wirds aber immer sehen.

Bild

das bild dient als beispiel. ist keine bess, sonderen eine zivile version einer franz. St. Etienne Fusil. es zeigt hier ein einfaches einflicken eines holzes um eine öffnung im schaft zu verschliessen. die umbauarbeiten am schaft einer Ped. Bess zu einer 1759 militia musket währen um ein vielfaches umfangreicher - machbar - aber teuer und sollte von einem fachmann gemacht werden (und ich weiß wovon ich spreche).

corp. haarmann hat geschrieben:http://www.jaegerkorps.org/NRA/The%20Re ... 20Bess.htm


Wie setzt du den den Holzladestock ein Ike?
(die Gretchenfrage, ich konnte sie mir nicht verkneifen...aber ich hab einen Schaft rumfliegen und der ist nur für Metallladestöcke gebohrt...)


also für eine Short Land Pattern ist der steel rod OK. aber ich kann das machen, hab die entspr. maschinen. ist aber aufwenidig, weil man neue pfeiffen braucht ( http://www.trackofthewolf.com/Categorie ... RP-BESS-46 ) um den holzstab durch zu bekommen. erst dann macht es sinn, sich gedanken über das öffnen des kanals zu machen.
auf der anderen seite stellt sich die frage nach dem warum?
ab 1742 wurden "Bessies" mit steel rods hergestellt und die vorhanden waffen darauf umgestellt. also warum ändern was man nicht muss?

hier zwei bücher, die ich sehr zu dem thema empfehlen kann:

http://www.trackofthewolf.com/Categorie ... /2/BOOK-MR

http://www.trackofthewolf.com/Categorie ... 3/BOOK-TBB

die gibts aber auch hier:

http://www.usbooks.de
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Christoph » Mi 6. Mär 2013, 15:13

Warum ändern; der größte Teil der Loyalisten-Milizen war mit LongLand-Pattern mit Holzladestoch ausgerüstet, das gleiche gilt für die Bess-Bestände die in den amerikanischen Milizen vorhanden waren. Und nen Metalladestock hat doch jeder... 8-)
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Ike Godsey » Mi 6. Mär 2013, 15:23

naja, bevor ich mir gedanken mache über einen holzladestock (den man sicher in die Pedersoli Bess einbauen kann) würde ich mir eher gedanken darum machen, ob du einen lauf bekommst, der 4 zoll länger ist als der in der Pedersoli Bess (vielleicht solltest du den mal gießen? ;) ) denn ohne den 46" lauf brauchst du definitiv keinen wooden rammer. ;) und wenn du den lauf dann hast, dann denk mal drüber nach, wie du den schaft um diese 4" länger bekommst.... und wenn du dafür ne lösung hast, dann können wir gerne über die umsetzung reden.

alternativ kannst du dir eine LLP in D kaufen. fertig aus einem Track Of the Wolf bausatz von einem profi gebaut. 46" lauf und schaft (grin), wooden rammer, 1746er schloss in bananenform, keine nose-cap etc. etc. - kostet etwas über 2300,00€. wenn du ne adresse brauchst, PN genügt.
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Ike Godsey » Do 7. Mär 2013, 22:56

corp. haarmann hat geschrieben: der größte Teil der Loyalisten-Milizen war mit LongLand-Pattern mit Holzladestoch ausgerüstet, das gleiche gilt für die Bess-Bestände die in den amerikanischen Milizen vorhanden waren.


das wage ich zu bezeifeln.
fakt ist, dass ab 1742 begonnen wurde, die LLP mit steel rammers zu bauen. vorhanden waffen wurden nach und nach umgerüstet. sicher, gab es da welche, die dem umbau entgangen sind - klar. doch die mehrzahl wist umgerüstet worden.
1756 kam die letzte version der LLP heraus. alles was dann nach dem FIW in den zeughäusern lagerte waren nicht die neuesten waffen klar, aber zum überwiegenden teil auf steel rammer umgerüstet oder schon mit diesem hergestellt.
das bild im anhang gibt einen guten überblick (auch wenns eine replik ist) was eine HC/PC LLP in der zeit von lexington war.
Dateianhänge
Brow_Bess_Long_Land_Pattern_A.jpg
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Re: Converting Pedersoli Brown Bess

Beitragvon Ike Godsey » Di 12. Mär 2013, 12:57

Toddy hat geschrieben:Also auf dem Rohr fand sich beim Bekannten nichts das es von Pedersoli ist und sie schien schon recht alt zu sein. 70iger Jahre? Aber kann ja gut sein das Pedersoli ja mal welche hergestellt hat so ganz ohne ihre Stempelchen drauf.


UPS ich habe das doch glatt übersehen - sorry.

ja, das kann sein toddy.
allerdings gabs mal eine japanische fertigung die mit der der pedersoli zu ziemlich maßhaltig war. diese waffen sind (ausser wegen der fehlenden Pedersoli stempel) auf den ersten blick am abzugsbügel zu erkennen. die originalen Short Land Pattern, von denen eine an Pedersoli und eine an Mirocu nach Japan ging kamen aus der selben quelle und beides waren "parts guns" also aus originalen teilen zusammengesetzte waffen.

die nach japan ging hatte einen leicht verbogenen abzugsbügel, den die japaner einfach mit-kopieren.

ich muss mal auf die suche gehen, ich habe irgendwo bilder der japanischen fertigung der Bess.
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