Re: Ladies und Waffen in den Colonien?
von German Volunteer » Fr 15. Feb 2013, 19:16
Hier werden irgendwie viele romantische Vorstellungen vermischt und verallgemeinert.
Zum Thema Miliz. Massachussetts baute bereits vor dem AWI seine Milizenn auf. Und gerade dort hatte nicht jeder zwischen 16 und 60 eine Waffe, sondern die Counties versuchten zumindest jene Minute Men bereitzustellen, also Männer, die entweder eine eigene, oder von der Gemeinde gestellte Waffe besaßen.
Die wirklichen Frontierbezirke (auch hier müsste erstmal definiert werden, welche da gemeint sind) hatten teilweise gar keine Milizordnung umgesetzt. Was ist den mit Frontier gemeint? Das schon gut besiedelte Mohawk Valley, oder die Gebiete westlich der Blue Ridge Mountains?
Auch dort trifft zu, was Christoph schon ansprach, wie viele Waffen besaß ein armer Haushalt? Wenn sie nicht ganz so arm waren, dann eine und die nahm der Mann mit ins Feld, wenn er musste.
Dann zogen Milizen nicht jahrelang in den Krieg, sondern meist kaum ein paar Tage und Wochen und das meistens nach der Erntezeit (die berühmten Saratogamilizen kamen nämlich auch mehrheitlich NACH den Ernten).
Wer jahrelang im Feld stand, war die Armee und die rekrutierte sich zur großen Mehrheit aus den unteren Gesellschaftsschichten, die kein Land besaßen.
German Regiment of Maryland and Pennsylvania