Eigentlich sollte ich nach dem Willen meiner Eltern als Student der Rechte examinieren und den Beruf des Advokaten ergreifen, allerdings geriet ich in den Wirren des Siebenjährigen Krieges in die Reihen der Soldaten, womit meine gutbürgerliche Karriere bereits vor Beginn an ihrem endgültigen Ende war. Da mich schon früher das Waidwerk mehr angesprochen hatte, als dass Lernen dumpfer Lateinvokabeln, und insbesondere meine Schießkünste überzeugten, landete ich nicht in der Linie, sondern bei den Jägertruppen, wobei ich im Laufe des Krieges den Dienstherren wechselte und sowohl dem Herzog von Braunschweig als auch später dem König von Preußen die Treue schwor. Nachdem der Friede von Hubertusburg meinen militärischen Ambitionen ein Ende gesetzt hatte, sprich, ich aus dem Militärdienst ordentlich entlassen war, verdingte ich mich in der Folgezeit als Jägerbursche und später ausgebildeter Hofjäger bei diversen Landesherren kleinerer Staaten, wobei die allgemein vorhandene Geldknappheit die Zeit meiner Dienste zumeist auf wenige Monate bis Jahre beschränkte. Unter anderem stand ich in Diensten des Grafen von Schaumburg-Lippe, des Fürstbischofs von Osnabrück und damit zugleich des Herzogs von York und Albany, des Herzogs von Jülich-Berg und zuguterletzt einige Jahre am Jagdschloss Ahaus in denen des Fürstbischofs von Münster. Aber auch dort wurde aufgrund des fortschreitenden Schloßbaus in der Residenzstadt das Geld knapp, so dass ich Anfang des Jahres 1775 ein weiteres Mal den Arbeitgeber wechselte, um mit einem Empfehlungsschreiben in der Tasche einen - so meinte ich – lukrativen Posten als Oberhofjäger am fürstbischöflich-hildesheimischen Jagdschlosse in Liebenburg anzutreten. Allerdings musste ich dort feststellen, dass ich zwar der Oberhofjäger aber damit auch der einzige Jagdbedienstete des dortigen – unvollendeten - Jagdschlosses war. Der Bischof ließ sich verständlicherweise nie blicken und mein einziger Vorgesetzter war ein alter knurriger Verwalter, der allerdings über eine bemerkenswert hübsche junge Frau verfügte. Die Langeweile und relative Einsamkeit taten das ihre und so verwundert es nicht weiter, dass ich kurz nach Weihnachten 1775 nach einem handfesten Streit nebst körperlicher Auseinandersetzung fluchtartig meine Stellung aufgeben und ins nahe herzoglich-braunschweigische Wolfenbüttel entweichen musste. Obgleich ich dort Verwandtschaft hatte, waren meine finanziellen Mittel bald aufgebraucht, so dass mir die Werber für den Feldzug nach Amerika gerade Recht kamen und ich bereits Ende Januar 1776 das großzügige Handgeld nahm, um für die Dauer des Krieges in den Britischen Kolonien in Amerika Dienst als herzoglich-braunschweigischer Jäger zu verrichten.
Und so kam es, dass ich am 17. September 1776 mit dem Hafen von Quebec zum ersten Mal den Boden der Neuen Welt betrat.