Susanne hat geschrieben:...Und etwas, was mich in unserem Hobby absolut stört (egal in welcher Zeit): Das wir so dazu neigen, immer die Ausnahmen darstellen zu wollen. ....
Also belaste ich mich nicht damit,
exakt! doch genau aus diesem grund sehe ich das etwas anders als du (andere??).
ich kenne deine darstellung nicht, somit möchte ich das weder als belehrung noch als bevormundung verstanden wissen. auch kann ich hier die situation nur grob umreißen...
ausgehend vom AWI, sollte man sich die situation in den colonien als ganzes betrachten. heute weiß man, dass von allen colonisten (gemeint sind die 13 englischen colonien in nordamerika) - ca. 1/3 pro king george war, ein drittel war neutral und nur 1/3 waren patrioten.
wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass leute in den colonien nicht nur in städten und dörfern lebten, sondern eben auch in der "wildnis" oder der "frontier" wenn man so will, muss man ebenfalls wissen, dass diese leute auf sich alleine gestellt waren. speziell was das tägliche leben angeht, so war die jagd ein fester und eingeplanter bestandteil der nahrungsbeschaffung.
wenn nun der mann sein heim verließ und sich den truppen anzuschliessen (egal ob er nun auf seiten der patrioten oder auf seiten der loyalisten an den auseinandersetzungen teilnahm), hatte die frau zwei möglichkeiten:
1) entweder sie zog mit als marketenderin (was viele taten, aber im schnitt gesehen wohl weniger als 15%) oder
2) sie blieb daheim und achtete auf den besitz, kümmerte sich um die ernte, das vieh, die kinder (das wird wohl die mehrzahl gewesen sein).
man draf dabei nicht vergessen, dass man ja in die wildnis ging um frei zu sein - zumindest war das damals der antrieb vieler emigranten. sollte man das jetzt alles wieder aufgenben? z.t. nach der überfahrt, dem anschl. verdingen als arbeiter, um seine schiffspassage abzuarbeiten, dann dem weg in die wildnis, jahrelanger schufterei, dem roden der ackerflächen, den hausbau, dem beackern der felder, dem ernten, all den entbehrungen die man aufsich nahm?
somit wird ein großteil (und nun sind wir beim durchschnitt) daheim geblieben sein um dies alles "am laufen zu halten". schliesslich musste es ja nach dem krieg irgendwie weiter gehen....
somit, ist es natürlich auch klar, dass die frau sich um die beschaffung der nahrungsmittel kümmerte, auch was die jagd betraf. es ist zwar bekannt, dass es damals prof. jäger gab, doch zum einen waren die meisten "frontier frams" zu weit weg für deren einzugsgebiet, zum anderen musste man sich das erjagte wild ja erstmal leisten können.
von dem zur wehr setzen gegen indianische übergriffe oder gegen räuber und plünderer mal ganz zu schweigen.
nein, der umgang und besitz der eigenen flinte gehört zu jeder glaubhaften darstellung einer frau im 18. jhdt. in den amerikanischen colonien. natürlich muss das keine militärische muskete sein, logisch, aber eine leichte jagdflinte, ein tradegun oder änliches sollte es schon sein.
comments?