Französische Muskete von 1728




Moderator: Ike Godsey

Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Ike Godsey » Mo 25. Nov 2013, 11:52

UPDATE!

da Mac ja nach schottischen waffen fragte, hab ich folgendes zu tage gefördert, was die lieferung frankreichs an diverse schottische clans während der '15 aufstände '45 Rising angeht:

Details of Government arms collections in Mull, Coll, Tiree, Morvern and Ardnamurchan after the '15 from record of Scottish History Society.
These as with the other info I found on the Clanranald weaponry at the start of the '45 provide a very interesting picture of how a Jacobite regiment(s) was armed and operated and the ratios of weaponry found even amongst Western Highland clans.
The records are quite confusing in that there are interspersed with the records of arms of those who either stayed at home or were loyal to George I ( they almost all had muskets unsurprisingly) but the main weapons collected are as follows.......

23rd APRIL 1716 delivered to Alex McClachlan of Tirie
Guns 41, Swords 67, Pistols 11, Dirks 40, Targes 11

26th April delivered to Lerag's son
Guns 41, Swords 68, Pistols 2, Dirks 42, Targes 13

Total of arms given to James Campbell 27th Apr to 2nd May (various collections across Morvern Coll, Ardnamurchan and Sunart summarised for ease)
Guns 204, Swords, 208, Pistols 15, Dirks 134 Targes 19.

There are also certain small collections which total
Guns 26 (including 4 ammunition guns? fouling piece and a highland gun??) Swords 33, Pistols 7, Dirks 15 and Targes 3

GRAND TOTAL
312 GUNS
376 SWORDS
35 PISTOLS
231 DIRKS
46 TARGES

---

was mich erschreckt ist die geringe zahl der Targes :shock:

um zurück zu der ursprungsfrage nach einer muskete zu kommen, Mac, ich hab mich mal in das thema eingelesen und mir mal den "werdegang" eine jacobiters vor augen geführt. in aller regel wird das so abgelaufen sein, dass die franzosen die jacobiten mit waffen unterstützt haben, die 1717er und auch die 1728er muskete währen dafür kandidaten.
nach Culloden sind viele der ehemaligen "aufständischen" in die neue welt geflohen. meist nach dem damals noch französichem Canada oder in die Colonien (was weit aus gefährlicher war) aber auch nach west indien, schweden etc, etc, etc.

im falle der flucht nach Amerika/Canada wirst du es wohl früher oder später mit dem 4. und letzten French-Indian War zu tun bekommen haben - schon alleine weil du (egal ob in CAN oder den Colonien) in der miliz warst - egal ob du wolltest oder nicht.

wenn ich mir nun eine waffe zulegen wollte, die diese bandbreite abdeckt, so würde ich mir eine französiche 1728er kaufen.

diese ist so wie sie im i-net zu haben ist, aber die version von 1746. man kann die nun zur 1728er machen, in dem man eine "bridle" an die pfanne macht. und wenn du wert drauf legst, könnte man (muss man sehen und messen) auch einen holzladestock einbauen.

natürlich beschiessen lassen (ca. 50€ plus 2x versand) und gut ists.

das wäre meine 1. wahl - oder eine britische Long Land Pattern 1740 oder 1742. nach Prestonpants hatten die jacobiten ca. 2000 davon erbeutet.
vorteil dier Long Land ist - Deutscher Händler! d.h. rückgaberecht, 2 jahre garantie, und beschuss!!!
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Christoph » Di 26. Nov 2013, 12:18

Als ewig quengelnder Anbeter des großen "A": Müsste nicht auch die Longland-Pattern mit einem Holzladestock versehen werden?
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Ike Godsey » Di 26. Nov 2013, 15:51

corp. haarmann hat geschrieben:Als ewig quengelnder Anbeter des großen "A": Müsste nicht auch die Longland-Pattern mit einem Holzladestock versehen werden?


korrekt. die gibts aber schon so - zumindest in den USA und CAN. ich dachte Sven kümmerte sich darum??

kann man aber auch mit der bei baltic trading erhältlichen machen - ist kein akt.

das ist im übrigen ein thema über das sich trefflich diskutiren lässt - die frnaz. 1728 oder lieber die LLP?
ich habe noch nirgends gelesen, dass franzöische truppen die erbeuteten LLPs in ihrer armee eingesetzt haben.

anders herum war die franz. 1728er eine ganze zeit lang bewaffnung der britischen light infantery, bis diese ihre 37" light muskets bekamen - also die .66er kaliber "carbines".

auf der anderen seite ist die LLP eine .75er (damals .775) und die franz. munition kann in der LLP verschossen werden. andersherum wirds eher schwer...

somit stelle ich mir die frage, wenn man also jacobite, FIW und AWI machen will, welche kanone kauft man sich da? ich würde dann doch eher zur franz. 1728er tendieren.

meinungen?
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Christoph » Di 26. Nov 2013, 16:23

Hier wäre die Frage der Darstellung.

Jakobite ist recht eindeutig, Mann im Rock...wohl eher französische Bewaffnung.
F&I; hier ist die Frage ob Miliz/State Troops oder was Reguläres.
AWI auch hier ist die Frage der Seite und der Truppe. Continentals haben oft "old french Gnus" in den Lieferbeschreibungen, manchmal aber auch neue Französische, Milizen sind manchmal aus alten Depots ausgerüstet worden.
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Ike Godsey » Di 26. Nov 2013, 16:34

corp. haarmann hat geschrieben:Hier wäre die Frage der Darstellung.

Jakobite ist recht eindeutig, Mann im Rock...wohl eher französische Bewaffnung.
F&I; hier ist die Frage ob Miliz/State Troops oder was Reguläres.
AWI auch hier ist die Frage der Seite und der Truppe. Continentals haben oft "old french Gnus" in den Lieferbeschreibungen, manchmal aber auch neue Französische, Milizen sind manchmal aus alten Depots ausgerüstet worden.



korrekt.

es ist natürlich eine milizdarstellung gemeint, was F&I betrifft.
im AWI wurden von frankreich alle typen alter musketen an die rebellen geliefert - ab 1778.
vorher (z.b. lexington) war interessanterweise zwar die 1728 vorhaben (z.t. aus dem F&I) die 1717er kam erst 1778 in grösseren stückzahlen nach amerika.

und übrigens:

corp. haarmann hat geschrieben:Jakobite ist recht eindeutig, Mann im Rock...


ist eine SEHR einseitige sichtweise der jacobiten! nicht mal 1/3 aller schotten (egal ob high oder lowlander) trugen den kilt - wobei es egal ist ob man hier den philabag oder das plaid nimmt.
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Christoph » Di 26. Nov 2013, 17:07

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Komm, du hast doch nen Rock,oder?

Zum Thema, Miliz auf welcher Seite? Wenn du eine Kanadische Miliz machst ist es doch recht einfach...
Bei einer Miliz aus den britischen Kolonien, ich weiß es nicht...was sagt den de Winter dazu?
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Ike Godsey » Di 26. Nov 2013, 17:16

corp. haarmann hat geschrieben::mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Komm, du hast doch nen Rock,oder?


einen? aber das ist ja auch nicht das thema - jacobitische kleidung in den colonien englands war nicht anders als die anderer leute von damals.
ausnahme sind - natürlich - die schottischen feste, zu dennen man traditionelle schottische kleidung trug - und die bewaffnung. der Dirk war allgegenwärtig - ebenso das Broad- und Backsword - selbst bei den berühmten rangers des maj. rogers.

corp. haarmann hat geschrieben:Zum Thema, Miliz auf welcher Seite? Wenn du eine Kanadische Miliz machst ist es doch recht einfach...
Bei einer Miliz aus den britischen Kolonien, ich weiß es nicht...was sagt den de Winter dazu?


ich weiss nicht was klaus dazu sagt, dennoch ist es fakt, dass die briten für die miliz waffen einlagerten. diese bestanden aus alten britischen waffen - second class Kings muskets, doglocks, erbeuteten waffen aus den vorangegangenen french & indian wars (es war ja nicht nur einer, es waren deren vier seit 1688!) und damals die franz. bewaffnung vor dem 1753er F&I auf die 1728er umgestellt wurde (auch bei den franz. marines in canada) ist diese mind. so verbreitet wie die LLP.

das hier sind werke ich ich jedem interessierten ans herz legen würde:

http://shop.usbooks.de/product_info.php ... 1840-p-205

http://shop.usbooks.de/product_info.php ... bess-p-223

vorallem das hier:

http://shop.usbooks.de/product_info.php ... tion-p-235
Zuletzt geändert von Ike Godsey am Fr 29. Nov 2013, 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon macbeith » Mi 27. Nov 2013, 13:29

Ike, du bist der Beste. Ich habe schon so oft das www gequält und nicht ansatzweise das herausgefunden was du hier beschreibst. Vielen Dank dafür.

Natürlich bin ich auch meist im Plaid oder Philabeg unterwegs, habe aber nichtsdestotrotz auch Breeches und Trews aufzubieten. Was mir noch fehlt ist ein langer Rock und nachdem ich mittlerweile 25 kg weniger auf die Waage bringe muss mein Waistcoat abgeändert werden. Ist nur noch ein Sack.

Slàn leibh

Mac
Tha mi cinnteach gum bi mi a’ tilleadh do dh’ Alba
Lautschrift: Ha mi kiintschach gum bi mi a' tschiljak do Ghallepa
(Ich bin sicher, dass ich nach Schottland zurückkehren werde.)

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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Ike Godsey » Mi 27. Nov 2013, 19:35

dank dir mac ;)

ich dachte zur einfachheit und besseren übersicht, stell ich hier mal ein paar fotos von den musketen ein, die für FWI und AWI zeitgemäß sind, aus indien kommen und hier in D zu haben sind, also mit beschuss, garantie und rückgaberecht. allerding erhebt diese "ansammlung" keinen anspruch auf vollständigkeit.

French & Indian War:

Bild

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Doglock - Queen Anne Musket - .75 - 46" lauf, 158cm gesamt.


Bild

Bild

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Cookson Fowler - Doglock - .69 - 52" lauf, 174cm gesamt


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1742er Long Land Pattern - .75 - 46" Lauf, 156cm gesamt


alle obigen musketen sind OK für FWI und AWI! für den AWI kommen hinzu:


Bild

1756er Long Land Pattern - .75 - 46" Lauf, 156cm gesamt


Bild

Preußische 1740 - .75 - 42" Lauf, 140cm gesamt


Bild

Franz. 1717 - .69 - 46" lauf, 160cm gesamt

all diese musketen sind hier in D erhältlich, preise zwischen 500€ und 800€ je nach typ und ausführung.

dann gibt es in den diversen ausländischen stores noch die franz. 1766:

Bild

Franz. 1766 -.69 - 43" lauf, 153cm gesamt


Bild

franz. Tulle Fusil de Chasse - .69 - 42" lauf, 150cm gesamt


Bild

franz. 1746 - .69 - 46" lauf 156cm gesamt

als NO-GO gelten musketen wie die franz. 1777. die es zwar im AWI nachweislich gegeben hat, aber von der stückzahl her eher sehr gering waren. (und hätte, wäre, könnte will ja kein mensch!)

und ganz wichtig - Brown Bess ist nicht gleich Brown Bess!
eine Brown Bess mit 42" Lauflänge und 4 ladestockpfeiffen ist i.d.r. eine sog. Short Land Pattern - und ist OK für den AWI (beispiel Pedersoli Bess)

Bild

eine Brown Bess mit einer Lauflänge von 39" und nur 3 ladestockpfeiffen so wie diese hier:

Bild

ist ein absolutes NO-GO! das ist eine sog. "India Pattern" (das hat nichts mit in indien gemacht zu tun, obwohl sie das ist!) dies ist ein modell 1797 und ist OK für den "War of 1812" oder Alamo oder so, aber ein NO-GO im AWI.

EDIT: Ihr solltet aber auch eines beachten - die Preise auf der Website sind Richtpreise. Ich habe schon wesentlich weniger, aber auch schon wesentlich mehr für die Musketen bezahlt. Je nachdem wie der EK aus Indien (Dollarkurs etc.) eben grad ist!
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Re: Französische Muskete von 1728

Beitragvon Ike Godsey » Sa 28. Dez 2013, 11:55

hier eine kopie vom leider schon verstorbenen Kit Ravenshear in der ausführung ab 1743 - man beachte den "Au Roy" schriftzug im schaft!

Bild
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