Re: Minute-men
von Captain » Mi 30. Jun 2010, 19:03
Noch ein letztes Mal möchte ich zu dieser Sache meine Sichtweise äußern und damit gleichzeitig auch meine Stellungnahme zur vorliegenden Sache abgeben:
Rufen wir uns nochmals Alles in Erinnerung – Corporal Haarmann schrieb am Freitag, dem 23. April 2010, 11.40 Uhr:
Als Minutemen hast du, denke ich, die gleiche Ausrüstung wie der Rest der Miliz.
Die Minuteman sind eine Erfindung des F&I war und sollten innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit sein um ihr Dorf oder das in der Nachbarschaft zu verteidigen, der Rest der Miliz kam dann nach. Aber im Independence War sind sie so gar nicht mehr zum Einsatz gekommen. Die Schlachten liefen ja zum größten Teil eher wie in Europa ab, wenn auch im Miniaturformat. Selbst im Mohawk Valley waren ja Reguläre Truppen die mit der Miliz zusammen loszogen und keine Schnelle Eingreiftruppe. Dein Zelt ist also legitim.
Dies ist eine falsche Behauptung wie die einschlägige Fachliteratur ausweist und welche anhand dieser auch leicht zu widerlegen war und noch immer ist. Darauf habe ich lediglich aufmerksam gemacht! Ich habe keine Gegenbehauptung aufgestellt sondern historisch belegte Fakten angeführt mit nicht abschließend aufgezählter Literaturangabe zum Nachschlagen der von mir angeführten Fakten.
Corporal Haarmann antwortete am Donnerstag, 27. Mai 2010, 09.42 Uhr:
Nach Militia-Act ist doch jeder zwischen 18 bis 45 zum Miliz-Dienst verpflichtet, oder?
Wie kann man dann freiwillig zur Miliz gehen?
Gibt es da vielleicht Verwechselungen mit den Indeependet Companies?
Die Minuteman sind meiner Erkenntniss nach ein Produkt der Indianerkreige in den New England Staaten und nach Lexington/Concord nicht mehr von strategischer Bedeutung. In den meisten Regionen wurden Feldschlachten geschlagen, nur im Süden gab es Guerrillakämpfe, da waren aber eher Partisanen-Legionen die Form der Truppen...
Mit dieser Aussage traf Corporal Haarmann meiner Ansicht nach das eigentliche Thema nicht wirklich – und es keimte in mir der Verdacht auf, dass er sich nach Lage der Dinge bislang wohl nicht genügend um historisch korrektes detailiertes Fachwissen in Bezug auf die Independence War Milizen und auch Minutemen-Kompanien bemüht haben könnte, geschweige denn der Institution „Independent Companies“, wobei ich klar herauststellen möchte, dass dies eine Vermutung meinerseits war.
Auch hier gab ich Antwort und verwies auf unsere Verantwortung als Reenactors und Geschichtsdarsteller – bereits ahnend dass es nicht mehr allein um die Richtigstellung der Sache, sowie einer sachlich objektiven Diskussion an sich gehen könnte.
Am Dienstag, 01. Juni 2010, 09.00 Uhr, 09.20 Uhr, antwortete Corporal Haarmann erneut:
Ich halte die vorgelegten Quellen als nicht geeignet, das besagte Problem zu lösen.
"Welt in Flammen" bezieht sich nur auf den French and Indian War, der zitierte Teil aus der Amerikanischen Militär Historie nur auf die erste Phase der Revolution.
Das in diese Phase Milizen und somit auch ihre Minute-men Companien eine wichtige Rolle gespielt haben, wie bei Lexington oder der Belagerung von Bosten bestreite ich nicht. Ich bin jedoch der Meinung das danach Minute-men keine Rolle mehr spielten.
Ich habe über dieses Thema ein gutes Buch gelesen, wenn ich es noch einmal ausgeliehen bekomme werde ich meine Thesen untermauern können, es könnte allerdings noch 3-4 Wochen dauern....
Meine Antwort darauf ist ja aus dem Forum ersichtlich. Ab hier fragte ich mich was für ein Problem – dass die Milizen und auch Minutemen für die Zeit des Independence War historisch belegt sind? Mit welchem Recht zweifelt er Autoren und deren Literatur an die ihr fachliches Wissen bereits mehrfach auf ganz anderen Ebenen unter Beweis gestellt haben? Oder hat er da evtl. ein ureigenstes anderes Problem? Mir eröffnete sich der Verdacht, dass sich hier unter Umständen keine sachlich objektive Diskussion führen lässt, sondern wie schon ab und an in der Vergangenheit die Sache subjektiv angegangen werden könnte.
Um Unstimmigkeiten unter den „Amerikanern“ zu vermeiden und evtl. Eskalationen vorzubeugen teilte ich klar und unmissverständlich mit, dass ich einseitig aus der Diskussion aussteigen werde, auch habe ich begründet warum. Es macht zudem für mich keinen Sinn jemand etwas aufzeigen zu wollen der sich nichts aufzeigen lassen sondern auf seinen Behauptungen beharren und evtl. sogar weiter konfrontieren will. Dies ergibt kein Klima gemeinsamer Hobbyarbeit und Hobby-Weiterentwicklung.
Am Montag, dem 28.Januar 2010, 09.03 Uhr, stellte Corporal Haarmann (leider nur auf englisch, somit sind die „Nicht-Engländer“ unter uns mehr oder weniger außen vor) eine der (mir wohl bekannten) englischsprachig verfassten Vorschriften und Anordnungen des Provincial Congress New York vom 22. August 1775, betreffend die offiziellen/organisierten Milizeinheiten von New York – nicht die inoffziellen/nicht organisierten Milizen/Minutemen - als vermeintlichen Beweis seiner Behauptungen in das Forum ein ( es fehlt hier auch der Verweis inwieweit dieser Erlass umsetzbar war und umgesetzt wurde, denn es ist ja hinlänglich bekannt, dass jede Legislative eine funktionierende Exekutive benötigt um das was sie anordnet auch umsetzen und durchführen zu können – und diese war 1775 eindeutig zu schwach um nachdrücklich aufzutreten. Bis zur Reform der Armeestruktur und Steubens Drill etc. anno 1778 war es noch ein weiter Weg). Er verwies dann auch noch auf den Militia-Act und erklärte, dass die Minutemen-Kompanien, die ja nach seiner ursprünglichen Aussage ein Relikt des French & Indian War waren und im Independence War so gar nicht mehr zum Einsatz gekommen seien, de facto 1778 abgeschafft waren – weil im Reglement nicht mehr erwähnt.
Hier widersprach Corproal Haarmann eindeutig seinen ersten Aussagen selbst. Immerhin hat er damit nun schon einmal eingeräumt, dass es bis 1778 bei der offiziellen/organisierten Miliz Minutemen-Einheiten gab.
Noch einmal möchte ich betonen, dass ich stets nur um historische Korrektheit bemüht war und keinesfalls irgendjemand „am Zeug flicken“ wollte.
Was meines Erachtens nun aber dem Ganzen wirklich die Krone aufsetzt ist der Beitrag von Icke Carter am Dienstag, dem 29. Juni 2010, 08.27 Uhr, als Antwort auf den Beitrag von 1st Sergeant Mike.
Es ist nach meiner Überzeugung vom Prinzip her immer gut wenn man sich selbst kritisch hinterfragt und beäugt – vor Allem seine eigenen Äußerungen die man in Bezug auf Andere von sich gibt, denn das gesprochene Wort ist in der menschlichen Gesellschaft schärfer als jedes Schwert und kann sehr großen Schaden anrichten. Dies sollte man allzeit bedenken bevor man sich äußert. Nach meiner Ansicht zeugt es von mangelnder Achtung wenn nicht sogar Respektlosigkeit wenn man Andere und/oder deren Darstellung in Frage stellt ohne absolut konkreten Anhaltspunkt.
Es gibt nichts zu beschönigen und schön zu reden (was in den nachfolgenden Beiträgen offensichtlich versucht wird), tatsächlich lese ich unterschwellig zwischen den Zeilen des Beitrages von Icke Carter heraus, dass dann wohl Mike und ich evtl. doch Lügner und Phantasten sein könnten, unsere Darstellung evtl. nicht der Wahrheit entsprechen könnte, also folglich ins Reich der Phantasie gehören könnte. Damit würden dann die 45 Angehörigen des 14th Albany automatisch gleich mit diffamiert und stigmatisiert werden, da sie ja folglich – wie kann es Anders sein – kritiklos schon lange an der Darstellung teilnehmen, ohne logischerweise viel darüber nachzudenken, ob das was da dargestellt wird wirklich der Historie entspricht. Dies wiederum würde heißen es wird diesen wirklich guten und versierten Reenactors unterstellt, dass sie nicht genügend mit der Historie befasst sind und einfach auf dem „Holzweg“ hinterher gehen.
Wer gelesen hat dass ich aus diesem Thema aussteigen werde hat bestimmt auch das Warum gelesen, es kann keine Rede davon sein dass - Zitat Icke Carter:…alle die in Frage gestellt werden, einfach ausklinken, dann kommt einem der Gedanke, das sich nicht erwidern können und das demnach Ihre Darstellung falsch sein könnte…
Das was hier gerade im Forum läuft ist aus meiner Sicht trotz gegenteiliger Darstellung Niveau unter der Gürtellinie auf welches ich mich mit Sicherheit nicht begeben werde. Mike und ich, sowie das 14th Albany (ich denke ich darf mich hier auch für das 14th Albany äußern) haben es nicht nötig uns unterschwellig diffamieren und damit beleidigen zu lassen.
Solches Hin uns Her im Forum sorgt statt für eine gedeihliche Weiterentwicklung der Hobby-Szene eher für eine sinnlose Streiterei an deren Ende Jeder für sich selbst sorgt und schaut – von Irgendwoher kenne ich das sehr gut – die Eingeweihten wissen was ich meine!!! Ein solches Verhalten halte ich für kontraproduktiv für das Hobby.
Deshalb an dieser Stelle meine eindringliche Warnung: Es ist genug jetzt – hört auf bevor es zu spät ist.
Auch wenn es Jemand nicht gefallen sollte, so ist - eben auf Grund der wahren historischen Begebenheiten – eines unumstößlich. Man muss auch in Zukunft weiterhin mit einer starken Milizeinheit, dem 14th Albany County Militia Regiment rechnen, wo immer Veranstaltungen wie die Zeitreise „Schloss Fasanerie“ etc. stattfinden werden. Man wird unsere Darstellung nicht wegdiskutieren können – und auch um meine Person wird man nicht herumkommen.
Wir Alle haben es in der Hand wie wir in Zukunft miteinander auskommen und umgehen werden – und ich denke wir sollten uns auf unsere authentischen Darstellungen konzentrieren und uns nicht gegenseitig zu demontieren versuchen.
Wer damit nicht klar kommen sollte hat eben ein Problem und muss mit diesem leben - falls dem so wäre.
Capt. Weinland
Zitat: Der Krieg zerstört was der Frieden beschert!