Welche Arten der Miliz gab es?




Alles über die amerikanischen Milizen und ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte von 1610 bis 1903

Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:41

Ebenfalls aus den altem Forum kopiert.
Matt, Capt. Wienland und Wolf beschreiben sehr anschaulich die unterschiedlichen Milizformen, auch wenn sie sich hinterher etwas sehr an den Rangereinheinte auslassen, die ich persönlich als Reguläre ansehen würde....
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:42

Hallo liebe Hobbyfreunde,

in diesem Thrad soll es einmal darum gehen welche Arten von Miliz es eigentlich gab.

Für mich stellt diese Frage ein Grundproblem im Verständnis des Milizwesend an sich da.
Denn sowohl bei den Amerikanern wie auch bei den Briten und ihren Verbündeten war Miliz lediglich ein Sammelbegriff unter dem alle nichtregulären Truppenteile zusammengefasst wurden.

Was in der Vergangenheit in diesem Forum und auch bei vielen Hobbyisten für Verwirrung gesorgt hat.

Deshalb denke ich es ist einmal an der Zeit, den Versuch zu starten etwas Ordnung in das historische Durcheinander zu bringen.
Lasst es uns also hier einmal versuchen.

Ich schlage folgende Einteilung vor:

Kolonial Zeit und French and Indian War 1610-1775

Revolutions Zeit 1775-1776

Unabhängigkeitskrieg 1776-1783

Ich denke mal so kommen wir am ehesten auf einen gemeinsamen Nenner wobei man natürlich auch immer die lokalen Begebenheiten (Frontier usw.) im Auge behalten muss.

Das Ganze ist ein Versuch ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder Endgültigkeit, aber da es kaum deutschsprachige Literatur zu diesem Thema gibt, hoffe ich das wir wenigstens einen ungefähren leitfaden zustande bringen, auch um zukünftige Missverständnisse im Vorfeld ausräumen zu können.

Die Fachkompetenz sollten wir hier im Forum eigentlich haben.

Aber um es klar zu stellen hier geht es nicht um das 14th oder um unsere Darstellung, denn ich bin es leid immer wieder um Fakten zu diskutieren die von Erhard und mir in mühevollem Quellenstudium eindeutig nachgewiesen wurden.

Also lasst uns konstruktiv an einer historischen Zusammenstellung arbeiten

Sláinte

Matt
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:43

Nachfolgende gewissenhaft übersetzte Auszüge möchte ich zur allgemeinen Kenntnis hier einstellen.

Euer Capt. Weinland


Übersetzung: Erhard Weinland

Kapitel 2

Die Anfänge

Auszug aus

Amerikanische Militär-Historie

Fortschreibende Armee-Geschichte
Chef-Büro für Militär-Historie
Armee der Vereinigten Staaten

Kapitel 2

Die Anfänge

Die Vereinigten Staaten waren in ihren Ursprüngen ein Produkt der englischen Expansion in der Neuen Welt des 17. und 18. Jahrhunderts – ein Teil des generell nach außen gerichteten Schubes der westlichen Europäer dieser Epoche. Britische Staatsangehörige und Institutionen, versetzt auf einen Virginischen Kontinent und vermischt mit Personen unterschiedlichster Abstammungen, die dadurch sich ergebenden Wechsel, erzeugten vielleicht dieses Produkt einer markanten Amerikanischen Kultur. Auf keinem Gebiet war die Wechselwirkung jener zwei Einflüsse – Europäisches Erbe und Amerikanische Umwelt – offensichtlicher als in der Gestaltung der militärischen Institutionen der neuen Nation.


Die Koloniale Szene

Die Umwelt in den Britischen Kolonien von Nordamerika unterschied sich von jener Europas.
Amerika war ein neuer Kontinent, überaus waldreich und nur spärlich besiedelt. Der Hauptfeind gegen welchen sich die englischen Kolonisten zuerst zu behaupten hatten waren die primitiven und brutalen Indianer, die weder die Regeln der formellen Kriegsführung kannten noch sich bemühten diese zu erlernen. Von Anfang an entschloss sich die koloniale Gesellschaft eher für die demokratischen und individuellen Richtlinien als die englische oder kontinental-europäische Gesellschaft. Militärische Einrichtungen und Praktiken entwickelten sich, trotz starker Beeinflussung durch das englische Vorbild, im 17. und 18. Jahrhundert in verschiedene Richtungen. Es wäre ein Fehler zu behaupten die sich in den 13 Kolonien von Nordamerika formende Gesellschaft sei eine neue Gesellschaft, da auch diese überwiegend dem englischen Vorbild in Hinsicht auf wirtschaftlicher, politischer und sozialer Organisation folgte. Auch hatte England selbst stärkere demokratische Traditionen als sie auf dem Kontinent existierten, und wichtige Unterschiede in der Umwelt gaben diesen englischen Traditionen in Amerika viel stärkeres Gewicht. Hier fand sich kein betitelter Adel, geübt in monopol-staatlicher Regierung, oder der Verleihung des größten Teiles des vereinnahmten Landgrundes. Obwohl sich alsbald aristokratischer Reichtum abzeichnete, war es niemals möglich dieselben Vorrechte wie der betitelte Adel geltend zu machen. Außerdem war es weit einfacher geworden sich von der armen zur vermögenden Klasse hin zu bewegen, seit der Erwerb von Großgrundbesitz, in einem Land, in dem reichlich Grund vorhanden und dessen gemeinschaftliche Bearbeitung selten, leichter geworden war. Wenn ältere besiedelte Gebiete dazu neigten sich den europäischen Klassenunterschieden anzunähern, waren ständig neue Grenzen für einen Übertritt unzufriedener Individuen offen um neue Chancen zu finden. Unter diesen Lebensbedingungen wuchs ein Geist des Individualismus und Selbstvertrauens.

Im politischen Leben fand dieser Geist seinen Ausdruck in den bürgerlichen Versammlungen, welche eine immer wichtigere Rolle einnahmen in der Verwaltung einer jeden Kolonie. Jede Kolonie hatte eine Verwaltung gemäß englischem Vorbild. Es gab jedoch Variationen im Schema. Die vorherrschende Form bestand aus einem von der Britischen Krone ernannten Gouverneur, einer vom Gouverneur aus den Reihen der kolonialen Aristokratie ernannten Ratsversammlung, sowie einer bürgerlichen unter den Landbesitzern gewählten Rats-Versammlung. Gemäß Vorbild des Britischen Unterhauses ruhten diese bürgerlichen Versammlungen auf einer viel breiteren demokratischen Basis seit der eigene Grundbesitz - die Hauptqualifikation für eine Stimmabgabe in Großbritannien und Amerika zu dieser Zeit – viel weiter verbreitet war in den Kolonien. Die Koloniale Versammlung bestand genauso auf ihren Vorrechten gegenüber dem Gouverneur wie das Britische Parlament diese im Rahmen seiner Möglichkeiten gegenüber der Krone auch ausübte, eingeschlossen die Kontrolle der Finanzen und Regulierung des Militärwesens in der Kolonie.


Die indianische Methode der Kriegsführung im Wald wurde alsbald auch vom Weißen Mann übernommen, was den signifikantesten Einfluss auf die Entwicklung und Bewahrung des Geistes der Individualität und Selbstbestimmung im Militärwesen hatte. Als der Weiße Mann kam verließ sich der Indianer auf Bogen und Speer, oder Tomahawk und Messer, jedoch schon bald lernte er den Wert der Muskete des Weißen Mannes zu schätzen und es dauerte nicht mehr lange bis er diese im Tausch für seine wertvollen Pelze erlangte. Ob mit Bogen oder Muskete, seine Methode zu kämpfen blieb dieselbe. Indianerstämme kannten kein organisiertes Kriegssystem, die Krieger formierten sich zu primitiven Freiwilligen-Banden unter Kriegshäuptlingen und begaben sich auf den Kriegspfad. Im Kampfe focht jeder Indianer einzeln Mann gegen Mann ohne Rücksicht auf seine Gefährten. Wenn immer möglich vermieden es die Indianer sich in die Schlacht zu stürzen, sondern versuchten den Sieg mittels Überraschung und sorgfältig ausgenutzter Deckung sowie aus dem Hinterhalt heraus herbeizuführen. Nur wenn sie im Vorteil waren schlossen sie sich für den Nahkampf zusammen. Während eines solchen Nahkampfes fehlte es dem Indianer weder an Geschicklichkeit noch Mut. Seit er es zunehmend mit dem zivilisierten Kriegssystem zu tun bekamen metzelte er Männer, Frauen und Kinder unterschiedslos nieder. Die favorisierte Taktik der Indianer war der überraschende Überfall auf eine isolierte Ansiedlung. Organisierten die Siedler einen Verfolgungstrupp, so legten sich die Indianer wartend in einen Hinterhalt und überfielen diesen.


Schon bald übernahm der Weiße Mann diese indianischen Taktiken, lernte selbst schnell den Wert der Überraschung und Heimlichkeit zu schätzen. Um Überfälle aus dem Hinterhalt zu verhindern sandte er gemäß indianischem Vorbild Kundschafter voraus, was häufig befreundete Indianer übernahmen. Anstatt in geschlossener europäischer Formation zu kämpfen übernahm auch er die lose Formation und focht hinter Bäumen, Felsen und Zäunen. In solchem Kampfe ist persönliche Initiative und Mut entscheidender als strikte Disziplin und Kontrolle.


Die weißen Siedler lernten so manche Schwächen des Feindes auszunutzen. Trotz all ihrer List hatten die Indianer niemals die Lektion des angemessenen Selbstschutzes gelernt und keine Nachtwachen aufgestellt. Auch kämpften sie im Winter nur ungern. Expeditionen zur Winterzeit in indianisches Gebiet um ein Indianerdorf in der Dämmerung anzugreifen wurden deshalb als favorisierte Technik gebräuchlich. Ein solcher Angriff lief in der Regel immer gleich sowie überraschend ab und der Weiße Mann imitierte die Brutalität seines Gegners, verbrannte die Indianerdörfer, manchmal metzelte auch er die sich Wehrenden, sowie Frauen und Kinder nieder.


Die Siedler versuchten so gut als möglich einen permanenten Schutz aufzubauen mittels Erstellen von Forts entlang ihrer westlichsten Siedlungsgrenzen in jeder Kolonie, welcher sich mit der weiteren Ausdehnung der Siedlungsgrenzen ebenfalls weiter voran schob. Diese Forts waren nicht im europäischen Sinne fachgerecht aus Erde und Mauerwerk strukturiert, sondern primitiv, in sich geschlossen, ihre Wälle bestanden aus aufrecht nebeneinander in den Boden gerammten Holzpfählen. Normalerweise befand sich in jeder Ecke ein Holzblockhaus. Diese grob gebauten Grenzforts dienten als Anlaufstellen für die Siedler und deren Familien in welche sie sich in Zeiten indianischer Unruhen Schutz suchend zurückziehen konnten. Ohne Artillerie waren die vorgefundenen Forts für die Indianer fast nicht einnehmbar, welche lediglich auf ihre Brandpfeile um diese in Brand zu stecken, den Überraschungseffekt, oder den direkten Sturmangriff zurückgreifen konnten. Vor der letztgenannten Alternative schreckten sie in der Regel jedoch zurück. Ihre Kriegshäuptlinge besaßen meist nicht die Autorität einer Gruppe Wagemutiger einen Sturmangriff zu befehlen bei welchem erhebliche Verluste zu befürchten und objektiv kein Boden zu gewinnen war.



Die Koloniale Miliz


Die kolonialen Verwaltungen waren nicht in der Position für den Kampf gegen die Indianer professionelle Armeen auszuheben zu können, gerade angesichts der Natur der indianischen Kriegsführung hätte diese Praxis auch keinerlei Sinn gemacht. Stattdessen griffen sie auf die uralte Britische Miliz-Tradition zurück. Diese Tradition wurde in Amerika neu belebt zu der Zeit als diese sich in England dem Ende zuneigte, nach Oliver Cromwells Zeit, Englands Kriege waren zur See und im Ausland ausgefochten worden. Die Britische Regierung verließ sich auf ihre reguläre Armee und Marine, so wie das restliche Europa auch, trotz fortdauernder Tradition der Opposition zu einer stehenden Armee. Jede der dreizehn Kolonien, ausgenommen das unter dominantem Einfluss der Quäker stehende Pennsylvanien, erließ Gesetze zur Aufstellung einer wehrpflichtigen Miliz-Organisation, generell basierend auf den Prinzipien des Angelsächsischen Dekrets, dass jeder wehrtaugliche Mann zwischen 16 und 60 Jahren seinen Militärdienst abzuleisten hatte. Jeder Miliz-Angehörige war verpflichtet eine gewisse Anzahl von Tagen im Jahr an den Wehrübungen, in Bezug auf Waffenhandhabung und Alarmierungswesen im Falle eines Indianerangriffes oder sonstiger feindlicher Übergriffe, in seinem Bezirk oder Stadt teilzunehmen. Jede Kolonie hatte ihre eigenen Milizaufstellungsrichtlinien und jede konzentrierte sich auf ihre eigenen Probleme in Bezug auf Schutz und Ausdehnung ihrer eigenen Grenzen. Kooperationen der Milizen aus den unterschiedlichen Kolonien untereinander blieben begrenzt auf spezielle Expeditionen an welchen zwei oder auch mehr Kolonien Interesse hatten. Die Miliz war im Großen und Ganzen eine örtliche Einrichtung, verwaltet im Bezirk, Stadt oder Gemeinde anhand der bestehenden Miliz-Gesetze einer jeden Kolonie. Sie war eng eingebunden in die soziale und ökonomische Struktur der kolonialen Gesellschaft. Trotz königlicher Verwaltungs- oder kolonialer Versammlungen, ernannten Generälen und Obristen, welche die Militär-Distrikte kommandierten, wählten die örtlichen Kompanien ihre eigenen Offiziere. Obwohl generell die gesellschaftliche Stellung mit dem Rang in der Miliz übereinstimmte, entschied in der Praxis scheinbar eher Popularität als Reichtum oder Fähigkeit.

Es wurde erwartet, dass jeder einzelne Milizmann seine eigene Waffe – in der Regel eine glattläufige Muskete -, Munition, und Lebensmittel für eine kurze Expedition mit sich führte, genauso wie ehemals der Britische Ritter sein eigenes Pferd, Rüstung und geeignete Bewaffnung für die feudalherrschaftliche Kriegsführung zu stellen hatte.
Örtliche Behörden hielten Reservebestände von Musketen für Diejenigen bereit welche zu arm zum Kauf von Waffen waren und führten Munitionsdepots, manchmal mit kleinen Kanonen die sich durch die Wildnis transportieren ließen.
Für wirklich lange Expeditionen war die Ratsversammlung von der Kolonialverwaltung beauftragt worden entsprechende Gelder bereitzustellen für Einkauf und Verteilung von Versorgungsgütern durch Versorgungsoffiziere oder Lieferanten.

Obwohl die Miliz in Bezirks- oder Stadtgemeinde-Einheiten organisiert war, kämpfte sie so kaum jemals. Stattdessen fungierte sie als Wehrübungs- und Mobilisierungs-Basis aus welcher Einzelne für aktive Operationen ausgewählt werden konnten. Wurde ein spezielles Gebiet einer Kolonie bedroht, konnte die koloniale Verwaltung den örtlich zuständigen Miliz-Kommandeur auffordern seine Männer aufzurufen. Es wurden so viele wie erreichbar, oder benötigt aufgerufen, insbesondere jüngere und wehrtauglichere Männer. Für Expeditionen in indianisches Gebiet wurden üblicherweise Einzelne aus vielen verschiedenen Orten ausgewählt und für diesen Anlass zu einer improvisierten Einheit formiert. Generell beruhte die Auswahl auf Freiwilligkeit, jedoch konnten die örtlichen Kommandeure in begründeten Fällen beides einziehen, Männer und Eigentum. Solchermaßen eingezogenen Männern war es aber gestattet einen Ersatzmann für sich zu stellen, eine favorisierte und bewährte Praxis. Sowohl Freiwillige, Eingezogene Männer, als auch Ersatzmänner, bestanden gleichermaßen auf ihr Milizmänner-Recht nur für eine kurze Periode zu dienen und so schnell als möglich wieder zum Heim und Kamin zurückzukehren.

Als Teilzeit-Bürgerarmee war die Miliz naturgemäß keine gut disziplinierte, im Verbund kämpfende Streitmacht, vergleichbar mit der professionellen Armee dieser Zeit. Vielmehr zeigte sie ihre Effizienz jeweils im Kampf gegen Indianer, unterschiedlich von Kolonie zu Kolonie und jeweils von Örtlichkeit zu Örtlichkeit, innerhalb einer Kolonie, abhängig von Fähigkeit und Entschlossenheit der Kommandeure und des jeweiligen Ausmaßes der Bedrohung.
Wenn angetreten zur Abwehr einer indianischen Bedrohung der eigenen Gemeinde kompensierten die Milizmänner ihren Mangel an Disziplin und Drill durch übermächtigen Enthusiasmus, jedoch kaum dass sich die indianische Bedrohung nach Westen verzogen hatte zeigte sich bei den Leuten an der Küste eine Tendenz zur Entspannung.

Die ursprünglichen Wehrübungstage, einmal in der Woche, aus frühen Besiedelungszeiten verringerten sich schließlich auf einmal im Monat oder gar einmal im Jahr. Festivitäten überwogen gegenüber Wehrübungen immer deutlicher, wurden schließlich Hauptzweck vieler dieser Zusammenkünfte, was die Abnahme der Effektivität der Miliz in diesen Regionen zur Folge hatte. In etlichen Städten und Bezirken, wie auch immer, wurde die militärische Tradition schließlich lediglich noch von Freiwilligen am Leben gehalten, welche ihre eigenen Einheiten aufstellten, sich kenntlich machende Uniformen kauften und darauf vorbereiteten im Falle eines Krieges oder Notfalles einzugreifen. Diese Einheiten wurden bekannt als die Freiwillige Miliz, sie waren die Vorgänger der National-Garde der Vereinigten Staaten.
In Pennsylvanien fehlte bis 1755 ein Miliz-Gesetz, danach wurde ein solches verabschiedet welches jedoch den freiwilligen Milizdienst vor dem Zwangsweisen bevorzugte, alle Einheiten waren aus Freiwilligen zusammengesetzt.

An der Grenze waren Indianerüberfälle eine ständige Bedrohung, Wehrübungstage waren häufiger und die dortige Miliz hatte sich für Sofort-Einsätze ständig bereit zu halten. Ausgenommen an der Grenze wo Tüchtigkeit in dieser Art der Kriegsführung eine Frage des Überlebens war ist es jedoch fraglich ob die sonstige koloniale Miliz wirklich erfahren genug für den Kampf im Waldland war. Die Wehrübungstage waren nicht den Techniken des Kampfes gegen die Indianer gewidmet sondern dem Erlernen des Drilles und den erforderlichen Bewegungsabläufen auf einem europäischen Schlachtfeld …


Das Amerikanische Gewehr


… Zum Ende des „Französischen & Indianischen Krieges trat an der Grenze von Pennsylvanien und südlich davon eine neue Waffe in Erscheinung, besser geeignet für die auf Entfernung angelegte Guerilla-Kriegsführung als die Muskete. Dieser Waffentypus wurde später allgemein als „Kentucky-Gewehr“ berühmt. Ein nicht glatter Gewehrlauf der spiralförmige Züge aufweist welche das Geschoss in eine rotierende Drehung versetzen ergibt eine größere Reichweite und Treffergenauigkeit, was bereits seit geraumer Zeit in Deutschland und der Schweiz bekannt war. Jedoch waren diese frühen Gewehre bauartbedingt für den militärischen Gebrauch zu schwierig und langsam zu laden. Die in Pennsylvanien siedelnden Deutschen entwickelten um 1750 ein um vieles leichteres Modell, weit einfacher und schneller zu laden. Sie benutzten ein Geschoss, kleinkalibriger als der Lauf, und ein gefettetes Pflaster für dessen straffen Sitz dazu. Dieses frühe Amerikanische Gewehr konnte in den richtigen Händen ein Ziel von der Größe des Kopfes eines Mannes in einer Entfernung von etwa 200 Yard (1 Yard = 0,91 Meter, also etwa 182 Meter/Anmerkung des Übersetzers) treffen.

Trotz der überlegenen Reichweite und Präzision musste dieses Gewehr noch über einhundert Jahre Entwicklung über sich ergehen lassen, bevor es die Muskete als Standard-Infanterie-Waffe verdrängen konnte. Anfangs war jedes dieser individuellen Stücke handgefertigt und jedes benötigte eine dazugehörige separate Kugelgießzange. Das Standard-Bajonett war für dieses ungeeignet. Dieses Gewehr war nur wirkungsvoll in der Hand eines Fachmannes, geübt
im Umgang damit. Die Feuergeschwindigkeit betrug lediglich Eins zu Drei zur Muskete und deshalb, sowieso ohne Bajonett, war das Gewehr bei den Linientruppen kaum zu gebrauchen. Für die Guerilla-Taktiken an der Grenze jedoch, wo die Männer nicht in Linie fochten, sondern aus der Deckung hinter Bäumen, Buschwerk und Felsen, war es ganz klar eine überlegene Waffe. Dies, sowie die amerikanischen Waldland-Taktiken, ließen es jedoch seinen Platz in den künftigen Kriegen auf Amerikanischen Kriegsschauplätzen einnehmen.



Das Koloniale Erbe


In den Indianerkriegen sowie den Kolonialkriegen mit Frankreich gewannen die Amerikaner beträchtliche militärische Erfahrung, allerdings überwiegend in der Guerilla-Kriegsführung, was nicht den gleichen Grad an organisierten Bemühungen und professioneller Kompetenz erforderte wie der Europäische Stil der Kriegsführung. Die mit Abstand größte Anstrengung gegen die Franzosen in Kanada wurde Alles in Allem durch die Britische Regierung unternommen. Etliche Koloniale die später in der Revolution Berühmtheit erlangten hatten ihre militärische Lehrzeit als Offiziere in mittleren Rängen im Indianisch & Französischen Krieg absolviert: George Washington, Israel Putnam, Philip Schuyler, und John Stark; in den Provinzialen Streitkräften: Charles Lee, Horatio Gates, und in der Britischen Armee Richard Montgomery.

Bestimmte etablierte Traditionen fanden ihren Niederschlag im Einfluss auf die Amerikanische Militär-Politik und –Praxis der beiden großen Weltkriege des Zwanzigsten Jahrhunderts. Eine von diesen war das grundlegende Vertrauen in die Miliz in Bezug auf Verteidigung und freiwilligen Kräften für spezielle Notfälle und Expeditionen. Ein weiterer war, dass innerhalb der Miliz relativ beständig Freiwilligen-Einheiten formiert werden konnten.
Die Furcht vor einer professionellen stehenden Armee, ein englisches Erbe, war zu einem ausgleichend überzeugenden Faktor des Vertrauens in Amerika geworden ….






Kapitel 3

Die Amerikanische Revolution: 1. Phase


Das Problem der Briten


….. Die Britische Regierung hatte nicht die Kraft den Dienst zu erzwingen, abgesehen von der Heimatverteidigung in der Miliz, und der Dienst in der Britischen Armee in Übersee war immens unpopulär …


…… Einmal in Amerika fanden die Britischen Armeen kein strategisches Zentrum oder Zentren vor, deren Überrennen den Sieg hätte bringen können. Flaches, offenes Land, in welchem die Europäische Kriegsführung hätte durchgeführt werden können war nicht alltäglich, und Wälder, Berge sowie Sümpfe boten den Operationen der Miliz und den Irregulären reichlich Gelegenheiten. Eine Britische Armee die im offenen Feld den Sieg über die Continentals gewinnen konnten hatten hier große Schwierigkeiten solche Siege von Bedeutung zu erringen. Die Amerikanischen Armeen schienen wunderbare Kräfte der Erholung zu besitzen, während die Britischen Streitkräfte, einmal dezimiert oder kapituliert, gewaltige Anstrengungen für Ersatz aufbieten mussten …..



Bemerkungen des Übersetzers:

Der englische Text wurde von mir so wortgetreu als möglich nach bestem Wissen und Gewissen übersetzt, da davon ausgegangen wurde, dass nicht jeder Interessierte die englische Sprache bis ins Detail wirklich beherrscht, aber die vorliegende Aussage der Auszüge aus der „Amerikanischen Militär-Geschichte“ jedem Interessierten vollständig zugänglich sein soll.

Insbesondere im Kapitel 3 „Die amerikanische Revolution: Phase 1/Das Britische Problem“ übersetzte ich eine Textpassage in welcher die Irreguläre (oder auch nicht offizielle) freiwillige Miliz an sich, - wie ja bereits schon beschrieben (im Grenzbereich lebende, nicht in den Listen erfasste Männer, aber trotzdem freiwillige Patrioten, die in der Regel die Reguläre/offizielle Miliz unterstützte wenn es um ihre eigenen Belange ging) - in einem Atemzug mit der Regulären (oder auch offiziellen) Freiwilligen Miliz (in Listen und zumindest auf dem Papier bezahlte, dienstverpflichtete Männer) erwähnt wird.
Der englische Originaltext lautet: “…and woods, hills, and swamps suited to the operations of militia and irregulars were plentiful…..”


Erhard Weinland
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:43

Kolonialzeit:

Townmilitias:
von der Krone organisiert und reglementiert, da die ersten Siedlungen nur mit Einverständnis der Krone gegründet werden durften und die Einwohner unter englisches Recht vielen.

County und Province-/Colonymilitias:
ähnlich da auch hier die Einwohner unter englischem Recht standen, bzw. die Kolonialgesetze galten.

Volunteer Militia, Provicials und Rangers:
Waren Truppen die sich aus freiwilligen/angeheuerten, Angehörigen der County- bzw., Kolonialmilizen und Einwohnern rekrutierten.

Bei den Volunteers muss beachtet werden das sich hier viele Angehörige der Kolonialmiliz weit über den gesetzlichen Rahmen hinaus freiwillig engagierten.

Rangers:

Zu den Rangers ist zu sagen, das diese Truppenteile die sich aus Einwohnern der Kolonien rekrutierten teilweise zur regulären britischen Armee zählten.

Sláinte

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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:44

Hallo

Da nun die Rangers ebenfalls erwähnt wurden und diese wie wir Alle wissen hobbymäßig ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle spielen in der 18. Jahrhundert-Darstellung, also etliche an der Geschichte dieser Einheiten interessiert sein dürften, habe ich mich nun erdreistet eine entsprechende Abhandlung (leider schon wieder so ein Riesen-Ding - es geht eben einfach nicht kleiner, wird aber das letzte mal sein, weil es sonst, denke ich, den Rahmen sprengt) zu diesem Thema in diese Rubrik einzustellen.

Stets zu Euren Diensten

Captain Weinland



Die Rangers

Die Bezeichnung Ranger entstand im 13. Jahrhundert. Sie umschrieb anfangs die Tätigkeit eines weit umher streifenden Försters bzw. Grenzlandbewohners.
Im 17. Jahrhundert wurde diese Bezeichnung schließlich für irreguläre und besondere militärische Organisationen verwandt wie die „Grenzstreifer (Border Rangers)“ welche die unruhige Grenzlinie zwischen England und Schottland verteidigten.
Schließlich überquerte diese Bezeichnung den Atlantik und gelangte mit den frühen englischen Siedlern auf den Nordamerikanischen Kontinent.

Die ersten Rangers in der „Neuen Welt“ sind bezeugt kurz nach dem Ausbruch eines Krieges zwischen den eingeborenen amerikanischen Indianern und den Kolonisten im Commonwealth Virginia am 22. März 1622. Außerhalb größerer Städte und Dörfer war das Commonwealth überwiegend durch isolierte Plantagen und Hofgüter besiedelt, Eigentum von sogenannten Landeignern, Jeder verantwortlich für die Verteidigung von Familie und Arbeitern.
Für die erfolgreiche Abwehr eines indianischen Überraschungsangriffes war die Vorwarnung vor einer herannahenden Kriegerbande unerlässlich. Deshalb wurden bewaffnete Männer ausgewählt welche die Umgegend durchwanderten bzw. bestreiften und die Vorwarnung übernahmen bzw. entsprechende Ziele auf der Gegenseite auskundschafteten.
Die Einrichtung des Rangers hatte ihren Ursprung und Fortsetzung in den sich periodisch fortsetzenden Indianischen Kriegen in der Zeit von 1675 bis 1715. Der erste dieser Kriege, „König Philips Krieg“, hielt den Zorn im überwiegenden Teil Neu Englands für etliche Jahre wach. Die Herausforderungen denen sich die Kolonisten zu stellen hatten waren signifikant andere als diejenigen denen sich die regulären Armeen in der Alten Welt zu stellen hatten.
Die Neue Welt war um etliches rauer und der Feind definitiv ein anderer. Abgehärtet durch die Wildnis, daran gewöhnt große Distanzen zu Fuß zurück zu legen und nicht gewillt in geordneter Schlachtordnung zu kämpfen, kundschafteten die amerikanischen Indianer heimlich entsprechende Ziele aus, griffen diese überraschend und vernichtend an, und zogen sich danach genauso schnell wieder zurück. Die Indianer waren äußerst fähig und überaus geschickt in ihrer Vorgehensweise bei diesen Überfallen. Ihre grausame und unbarmherzige Kriegsführung verbreitete enorme Angst und Schrecken in den Kolonien.
Mit an diese neuen Methoden und Taktiken angepasstem und entsprechend ausgeweitetem Ursprungskonzept des individuellen Rangers wurden kleine Gruppen von Männern ausgehoben, welche begannen hinter den Verteidigungswällen der Siedlungen hervor in die Wälder und Berge auszuschwärmen.
Diese berittenen Trupps überquerten die Grenze bzw. patrouillierten an dieser entlang, als Schirm zwischen Grenze und Grenzforts bzw. Blockhäusern, suchten nach Anzeichen für Feindbewegungen, dienten als Frühwarnsystem, und deckten dadurch die Umgegend. Der Tagesreport eines Rangers namens „Hence“ teilt neben etlichen anderen Dingen auch mit, dass sein Trupp “…. an diesem Tag 12 Meilen gestreift“ …. ist.






Rangereinheiten für zivile Schutzzwecke aufgestellt:


Church’s Rangers/Neuenglandkolonien 1675
Die Church’s Rangers wurden 1675 für die Verteidigung der Kolonisten ausgehoben und um den Krieg zu den Indianern zu tragen. Diese örtliche Kompanie wurde von Hauptmann (Captain) Benjamin Church, kommandiert.
Die Church’s Rangers-Einheit bestand aus freiwilligen Kolonisten, verwegenen, aggressiven Männern, angezogen von den Gefahren und Entbehrungen dieser Art von Dienst, und auf der Suche nach Abenteuern und Kriegsbeute. Im Gegensatz zu den meisten anderen Milizen und von diesen nicht gerne gesehen, integrierte Church freiwillige freundlich gesinnte indianische Hilfswillige als Kundschafter und Fährtensucher in seiner freiheitlichen Kompanie, welche genauso kameradschaftlich behandelt wurden wie die anderen „Soldaten“ auch.

Es gab jedoch noch etliche weitere Rangereinheiten, von welchen - nicht abschließend – lediglich die wohl bekanntesten für die Zeit nach 1700 bis Ende des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges im Jahre 1783, nachfolgend aufgelistet sind:

Wright’s Rangers/Neuengland/Connecticut 1709
Dort wurden 14 Rangers ausgehoben und diese drangen 1709 unter ihrem Hauptmann (Captain) Benjamin Wright ca. 400 Meilen (640 km) tief in indianisches Territorium ein. Ihre Route führte sie zunächst mit Kanus auf dem Connecticut-Fluss über die Green Mountains bis zum nördlichen Ende des Champlain-Sees und zurück. Unterwegs wurden sie viermal in Gefechte mit Indianern verwickelt.


Lovewell’s Rangers/Massachusett 1725
Die “Indianer-Jäger” unter Hauptmann (Captain) John Lovewell dürften die effektivsten unter den frühen Ranger-Einheiten gewesen sein. Ihre langwierige überaus hart ausgefochtene Schlacht gegen die „Pigwacket-Abenakis“ unter deren - mit Bärenfell-Umhang geschmücktem - Häuptling „Paugus“ am 09. Mai 1725 verbreitete sich wie ein Lauffeuer, man erzählte sie an Herdfeuern und Feuerstellen für Jahrzehnte bis sie an den Neuenglandkolonien-Grenzen Geschichte wurde.



Rangereinheiten für militärische Zwecke als Auxilliar (Hilfs)-Truppen zur Unterstützung der Britischen Armee aufgestellt:

Gorham’s Rangers/Nova Scotia 1744
Eine der ersten Rangereinheiten die 1744 primär zur Unterstützung der Britischen Armee aufgestellt wurde waren Groham’s Rangers in Nova Scotia unter ihrem Hauptmann John Gorham. Die Kompanie setzte sich zusammen aus Grenzern, Jägern, Halbblutindianern und Indianern. Diese Einheit hatte die Aufgabe zu kundschaften und Überfälle entlang der Grenze im Auftrag der Britischen Armee durchzuführen.
Schlussendlich hob Hauptmann Gorham insgesamt sechs Ranger-Kompanien aus die im Grenzgebiet der neuen Kolonien und im kanadischen Quebec ihren Dienst versahen. In der Britischen Armee wurden diese Kompanien als Freiheitliche Streifer-Kompanien (Independent Companies of Rangers) geführt. Als Hauptmann Gorham 1751 starb folgte ihm dessen Bruder Joseph Gorham im Kommando nach und führte diese Einheiten bis 1759.

Queen’s York Rangers/Queen’s Rangers/New Hampshire/New York 1754 (1755 je nach Literatur unterschiedliche Angaben)
Der Siebenjährige Krieg von Europa 1756 – 1763 begann bereits 1754 als Französischer & Indianischer Krieg (French & Indian War) in Nordamerika. Nachdem nun die Briten festgestellt hatten wie erfolgreich die Ranger-Einheiten im Einsatz gegen diesen neuen und unorthodoxen Kriegsführungsstil in Nordamerika waren wurde nun begonnen neue amerikanische Grenzer für weitere Ranger-Einheiten zu rekrutieren, welche als Hilfskräfte für die reguläre Britische Armee dienen sollten.
Bereits 1754 hatte Oberst (Colonel) Joseph Blanchard in New Hampshire ein Provinzial-Miliz-Regiment ausgehoben, welches er auch befehligte. Hierzu wurden Freiwillige aus der Kronkolonie New Hampshire, aber auch aus den Grenzgebieten der Kronkolonie New York rekrutiert.
Ein gewisser Robert Rogers erhielt nun nach Lage der Dinge im Februar 1755 von Gouverneur Wentworth, New Hampshire, das Kommando über die erste Kompanie von Blanchard’s New Hampshire Provincial-Regiment. Hierfür hatte er insgesamt mindestens 24 Rekruten auszuheben. Offiziell am 24. April 1755 stand diese Kompanie. Allem Anschein nach stand sie in Wirklichkeit jedoch bereits etliche Monate früher, also schon gegen Ende 1754. Offiziell wurde diese Kompanie „Ranger-Company of the New Hampshire Provincial-Regiment“, oder auch im alltäglichen Sprachgebrauch „Queen’s York Rangers“ bzw. noch vereinfachter „Queen’s Rangers“, genannt.

Nachfolgend die Liste der Mitglieder dieser ursprünglichen Kompanie:

Capt. Robert Rogers
Lt. John Stark
Sgt. Noah Johnson
Clerk, Hugh Sterling
John McKirdy
William Cunningham
William Wheeler
James Mars
James Henry James Clark
William MacKean
Elisha Bennet
Rowling Foster
James Grise
John Frost
James Welch
Matt Christopher
James Simonds
Charles Oudley
John Hartman
James Morgan
Isaac Colson
Timothy Wodscan
Simon Tobey
Benn Squanton
Piller Simpion
Piller Mahanter

Diese Ranger-Kompanie diente zunächst als Kundschafter und Wegbereiter für Blanchard’s New Hampshire Provincial-Regiment.

Rogers’ Rangers/New Hampshire 1756
Rogers Ranger-Kompanie wurde alsbald bekannt und immer berühmter u. a. durch Einsätze wie beispielsweise die Unterstützung der Britischen Armee unter General William Johnson durch entsprechende Aufklärungsarbeit auf französischem Territorium in den frühen Morgenstunden des 14. September 1755 usw.
Noch im Jahre 1756 wurde eine weitere Ranger-Kompanie, bestehend aus ca. 60 Mann, ausgehoben. Kompanie-Kommandeur wurde Robert Rogers Bruder, Oberleutnant (First Lieutenant) Richard Rogers.
Robert Rogers bekam das Oberkommando über beide Ranger-Kompanien, sowie alle anderen Feiheitlichen Ranger-Kompanien in der Region. Er wurde zum „Brevet“-Major (d. h. er durfte sich Major nennen, bezog jedoch weiterhin lediglich den Hauptmann-Sold) ernannt.
Diese beiden Kompanien wurden nun als Rogers’s Rangers bezeichnet.
Im Jahre 1758 erhielt er den Oberbefehl über alle kolonialen Ranger-Einheiten.
Er fasste sämtliche Rangereinheiten zu einem Ranger-Corps zusammen und brachte sie von nun an koordiniert (nicht insgesamt als Korps kämpfend, sondern weiterhin in kleinen Einheiten einzeln, aber in Koordination untereinander) zum Einsatz.
Ende 1757, Anfang 1758 wurde durch Robert Rogers eine Ranger-Ausbildungs-Kompanie (Rogers Cadet Company) authorisiert. Diese Ranger-Ausbildungsstätte bildete den, für den Erhalt der Stärke der Ranger-Einheiten, erforderlichen Ranger-Nachschub aus. Kommandeur dieser Rogers Cadet Company war der ehemalige Feldwebel (Sergeant) der „Queen’s York Ranger“- Kompanie und jetziger Leutnant (Lieutenant) Noah Johnson. Diese Schule brachte hervorragend ausgebildete Rangers hervor. Diesbezüglich wird auf die auch heute in den Rangereinheiten der modernen Armeen der heutigen Zeit noch aktuellen, modifizierten „Ständig gültigen Regeln“ („Standing Orders“ of Robert Rogers)von Robert Rogers verwiesen.
Im Januar 1758 erhielt Robert Rogers die Anweisung weitere 5 Ranger-Kompanien auszuheben.
Alles in Allem nahmen diese Rogers’ Rangers an 36 Kampfhandlungen bis 1763 teil, wovon wohl eine der legendärste Kampfhandlungen die Zerstörung von St. Francis, jenes Abenaki-Indianerdorfes sein dürfte. Zu diesem Zwecke legte Rogers mit 190 handverlesenen Rangern in nahezu 50 Tagen ca. 400 Meilen (640 km) zurück, drang tief in feindliches, indianisches Territorium ein, und zerstörte das vorgenannte Abenaki-Dorf, da diese Indianer zuvor ständig englische Ansiedlungen überfallen, sowie ständig das entsprechenden Grenzgebiet beunruhigt hatten.
1763 nach Ende des „French & Indian War“ wurden diese Ranger-Einheiten wie alle anderen rein zu militärischen Zwecken anlässlich des „French & Indian War“ aufgestellten Ranger-Einheiten auch, aufgelöst.

Ogden’s Rangers/New York 1756
Diese Ranger-Einheit war liiert mit den Rogers’ Rangers und kundschaftete 1756 für Fort William Henry. Auch aus dieser Einheit waren Rangers bei der Zerstörung von St. Francis dabei.

Putnam’s Rangers/Connecticut 1757
Diese von Hauptmann (Captain) Israel Putnam kommandierte Ranger-Einheit bestand aus freundlich gesonnenen Stockbridge-, Mahican-, und Connecticut-Mohegan-Indianern.


Scott’s Rangers/Nova Scotia 1757
Diese Ranger-Einheit wurde von Hauptmann (Captain) George Scott kommandiert.

Dunn’s Rangers/New Jersey 1757
Diese Ranger-Einheit wurde von Hauptmann (Captain) Hezekiah Dunn kommandiert.

Queen’s Royal American Rangers/Maryland/Pennsylvania 1762
Diese Ranger-Einheit wurde 1762 von deren Hauptmann (Captain) Joseph Hopkins ausgehoben und dafür Maryland- sowie Pennsylvania-Kolonisten rekrutiert. Es handelte sich hier um eine reguläre Britische Armee-Einheit. Sie war jedoch relativ glücklos und wurde anlässlich eines Überfalles durch Pontiac-Indianer nahe Detroit am 02. Juli 1762 stark
dezimiert. Die Überlebenden sammelten sich in Detroit. Nach einigen weiteren unglücklichen Einsätzen und innerdienstlichen Querelen, u. a. auch weil zuvor Robert Rogers als nicht der Oberschicht angehörender Offizier und Oberkommandeur nicht so ohne weiteres akzeptiert worden war, ordnete General Amherst schließlich die Auflösung dieser Einheit zum 4. Dezember 1763 an. Die Angehörigen dieser ehemaligen Einheit wurden in das 46th Foot Infantry Regiment integriert.

Conococheague Rangers/Pennsylvania 1762
Diese Ranger-Einheit kleidete sich in indianischem Stil und trug auch Kriegsbemalung wie ihre indianischen Feinde. Diese Einheit wurde ausgehoben im Cumberland County Pennsylvania und kommandiert von Hauptmann (Captain) James Smith.
Diese Ranger-Einheit kämpfte auch noch im Pontiac-Krieg 1763 – 1764 gegen Pontiacs indianische Allianz.

Cresap’s Rangers/Maryland/Pennsylvania 1763
Diese Ranger-Einheit wurde von Hauptmann Cresap, einem ehemaligen Ranger aus Dunn’s Rangers-Einheit aus New Jersey ausgehoben und kämpfte zum Schutze der Grenzsiedlungen der Kronkolonien Maryland und Pennsylvania gegen die Ottawa-Indianer unter Pontiac.

Smith’s Rangers/Maryland/Pennslvania 1763
Auch diese Ranger-Einheit, von Hauptmann (Captain) James Smith - auch er ein ehemaliger Ranger aus Dunn’s Rangers-Einheit aus New Jersey -, ebenfalls in den Kronkolonien Maryland und Pennsylvania ausgehoben, kämpfte zum Schutze der dortigen Grenzsiedlungen gegen Pontiacs Ottawa-Indianer.

Queen’s Rangers 1st Americans/New York/New Jersey/Rhode Island/Connecticut 1776
Aus köngistreuen Kolonisten, sogenannten Loyalisten der Kronkolonien New York, New Jersey, Rhode Island und Connecticut wurde 1776 dieses Ranger-Regiment „Queens Rangers 1st Americans, ausgehoben und in Dienst gestellt. Kommandiert wurde es die meiste Zeit des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges über von Generalleutnant John Graves Simcoe. Dieses Ranger-Regiment wurde eingesetzt als leichte Infanterie und als Kundschafter.
Die Qeen’s Rangers 1st Americans wie sie sich ab 2. Mai 1779 nennen durften nahmen teil an etlichen Schlachten und unzähligen Scharmützeln und Überfällen. Es musste jedoch 1781 bei Yorktown zusammen mit den anderen dortigen Britischen Streitkräften kapitulieren. Bei diesem Regiment handelte es sich um eine reguläre und in grünen Uniformen Dienst verrichtende Truppe der Britischen Armee.

King’s Rangers/Angehörige des Provinz-Battallion der Britischen Brigade 1776
Diese Rangers waren ein Teil des Province-Battalion of the British Brigade und ebenfalls als leichte Infanterie eingesetzt. Es bestand bis 1781 und wurde danach aufgelöst.


Der Status der Rangers

Die Rangers in ihrer Eigenschaft als Auxilliar (Hilfs)-Truppen, der regulären Britischen Armee, insbesondere im „French & Indian War“ – soweit sie nicht Reguläre waren und damit Teil dieser Britischen Armee wie z. B. die „Queen’s Royal American Rangers“ etc. - waren nachweislich unentbehrliche Attribute für die Durchsetzung der Kampfziele der Regulären Britischen Armee und der Provinz-Streitkräfte entlang den Grenzen der Nordamerikanischen Kolonien, sowohl als Kundschafter, als auch als Guerilla.
Hinterwäldler, Jäger, Fallensteller, Milizmänner und Indianerkämpfer, vom Leben und Überleben in und mit der Wildnis geprägt, abgehärtet und an Entbehrungen jeglicher Art gewöhnt, waren generell die besten Rangers. Aber so rau und effektiv diese Rangers auch waren, so hegte doch mancher Britische Kommandeur nicht geringes Misstrauen gegen diese schwer zu führenden Menschen.
Der britische General James Wolfe sagte einmal über die Rangers: „….die schlimmsten Soldaten im Universum….“ Und der britische Oberst-Leutnant William Haviland erklärte: „…lieber keine Soldaten als solch eine Sorte von widerwärtigen Leuten zu haben…“.
Aber gerade diese von den Kommandeuren so verachteten Qualitäten der Rangers, ihre Feldbekleidung, ihr oft den unzivilisierten Indianern ähnliches Verhalten, ihre unkonventionellen Taktiken und ihre gelegentliche Aufsässigkeit, sowie ihre demokratischen Rekrutierungsstandards die Schwarze und Indianer gleichberechtigt in ihren Reihen erlaubten, machten sie einzigartig, flexibel im Kampfe, und zu ebenbürtigen furchterregenden Kämpfern gegen ihre ebenfalls furchterregenden - durch die Wildnis gestählten - kanadischen und indianischen Feinde.
Aufgeklärte britische Generäle wie z. B. George Augustus Howe, der ältere Bruder von General William Howe erkannten jedoch glasklar, dass der Kampf im Waldland von Nordamerika ohne die Ranger-Einheiten nicht zu gewinnen war und machten dieser Erkenntnis entsprechend ihren Einfluss in die richtige Richtung geltend.

Die Freiheitlichen Ranger-Kompanien waren in aller Regel keine regulären Truppen und zählten auch nicht zu den Provinz-Milizen, sondern waren Provinz-Einheiten mit Sonderstatus und speziellen Aufträgen, weshalb sie auch nicht in Bataillons-, Korps-Stärke etc., sondern, auf sich allein gestellt, in kleinen Einheiten kämpften.

Bezahlt wurden die Rangers von der Britischen Kriegskasse:
Ein Ranger-Offizier erhielt den gleichen Sold wie der gleichrangige reguläre Britische Armee-Offizier.
Ein „gemeiner“ Ranger erhielt den doppelten Sold eines „gemeinen“ Provinz-Miliz-Soldaten, und dieser erhielt bereits mehr als der „gemeine“ reguläre Britische Armee-Soldat mit dem Dienstgrad „Private“.


Die Uniformierung

Eine einheitliche Dienstuniform wie sie die reguläre Britische Armee und manche Provinz-Milizen trugen war bei den Ranger-Einheiten nicht üblich. Die Rangers trugen insbesondere während den Einsätzen in aller Regel ihre persönliche Bekleidung und Ausrüstung, bestrebt so wenig wie möglich „Ballast“ am Mann zu tragen und doch so effektiv wie möglich bekleidet und ausgerüstet zu sein, gemäß ihren indianischen Gegnern. Die Kleidung im Einzelnen in Richtung Uniformierungsversuche der einzelnen Ranger-Einheiten ist nicht hinlänglich genug bekannt.
Selbst die wohl berühmtesten aller Ranger-Einheiten, die „Rogers’ Rangers“ hatten innerhalb ihrer ureigensten 7 Kompanien unterschiedliche Uniformierungsversuche. Am ehesten konnte man bei 4 von den insgesamt 5 im Januar 1758 ausgehobenen „Rogers’ Rangers“ – Kompanien noch von einer Uniformierung reden, wobei auch diese Rangers wie die anderen Rangers auch, ihrer individuellen Natur gemäß, auch hier eher zum „Räuberzivil“ neigten und Uniformteile mit ihrer eigenen individuellen Kleidung mixten.
Die Uniformierung dieser 4 Kompanien wird wie folgt beschrieben:
Grüne, kurze, taillierte, grobe Tuch-Jacke mit umgeschlagenem Kragen und Ärmelaufschlägen, besetzt vorne mit Knopfdoppelreihe - pro Reihe jeweils 8 Knöpfe - und jeweils 4 Knöpfen an den Ärmelaufschlägen, Weste aus grünem, gefilzten Wollstoff, grüne Wollstoffhose (überwiegend wurden jedoch weiterhin lederne Kniebundhosen getragen), lederne Leggings oder alternativ grüne oder braune Wollstoffleggings im indianischen Stil, Mocassins.
Die Offiziere und Unteroffiziere ab Sergeant hatten an ihren Jacken silberne Knopflochumrandungen.
Es ist nicht bekannt ob die Offiziere Gorgets trugen. Die Offiziere trugen zur weiteren Unterscheidung von Unteroffizieren und „Gemeinen“ schwarze, sogenannte Leichte Infanterie-Schildkappen (ähnlich den heutigen Baseball-caps bzw. Jockey-caps) mit Silberumrandungen.
Die „Gemeinen“ und Unteroffiziere, einschließlich den Unteroffizieren mit Portepee` (Sergeant aufwärts) trugen grüne schottische Barette gleich denen der 42th Highlanders.
Hergestellt wurden die meisten dieser Uniformen von den Schneidern Thomas & Benjamin Foseys aus Albany.
Es scheint, dass es sich bei diesen Uniformen jedoch eher um Parade-Uniformen als Uniformen für den Kampfeinsatz in der Wildnis gehandelt hat.

Wie auch immer, ein Zeitzeuge namens ENTICK aus Halifax/Nova Scotia, berichtete über die „Rogers’ Rangers“, als er sie zu Gesicht bekam folgendes: …“Die Rangers sind eine Bande von Irregulären, haben ein halsabschneiderisch brutales Aussehen, und tragen ein gewisses Maß an natürlicher Brutalität in sich. Sie tragen keine definitive Uniform, sondern sind mit dem Nötigsten für das Waldland praktikabel, mit grünen Jacken, grünen Baretten, Kniebundhosen, ledernen Leggings und Mocassins bekleidet. Sie sind ausgerüstet mit Fusil (Französische Muskete), Patronentasche für Patronen und Flintsteinen, Beil und Skalpmesser, sowie über der Schulter umgehängtem Pulverhorn. Sie sehen unerbittlich und furchterregend aus…“

Von den „Dunn’s-Rangers“ aus New Jersey ist die Bekleidung anhand eines Zeitzeugen – eines Deserteurs – sein Name wurde nicht genannt, wie folgt beschrieben: „….Provinzkleidung, darüber eine an den Ärmelansätzen überlappende Weste aus grauer Wolle, eine grüne Unterjacke, Wildlederkniebundhose, Gamaschen, Schuhe, lederne Schildkappe (ähnlich Jockey-cap – wie bereits beschrieben), Beil….“

Es ist bekannt, dass ab 1761 die „Gorham’s Rangers“ rote Gehröcke mit braunem Futter/Aufschlägen – so dass der Rock im Feld gewendet und die braune Farbe außen getragen werden konnte -, braune Westen und lederne Schildkappen die mit Eichenlaub auf der linken Seite verziert waren, Kniebundhosen und indianische Leggings, sowie britische Armeeausrüstung , anstatt Bajonett jedoch Beil, getragen haben.


Quellen:
„The History of Rogers’ Rangers“ von Burt Loescher
“Rogers’ Rangers the first green Berets” von Burt Loescher
“The Journals of Major Robert Rogers” von John Cuneo
“Montcalm and Wolfe” von Francis Parkman
“France and England in North America” von Francis Parkman
“Campaigns in North America” von John Knox
“Redcoats, Yankees and Allies” von Brenton Kemmer
“Betrayals” von Ian Steele
„Capt. Noah Johnson of the Rangers“ publiziert von der New Hampshire Historical Society 1927.
“American Colonial Rangers in the Northern Colonies 1724 – 1764” von Gary Zaboly
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:46

Hallo Cpt. Weinland,
da mich gerade dieses Thema interessiert, möchte ich ein paar Ergänzungen, respektive Einwendungen dazu machen.

Zitat:
Selbst die wohl berühmtesten aller Ranger-Einheiten, die „Rogers’ Rangers“ hatten innerhalb ihrer ureigensten 7 Kompanien unterschiedliche Uniformierungsversuche.
Zitat Ende:

Dem stelle ich zur Diskussion:
The History of Rogers' Rangers by Burt Garfield Loescher, Vol 1, 1946The History of Rogers' Rangers by Burt Garfield Loescher, Vol 1, 1946 Seite.260
"Now, Rogers could finally see all of his Companies in the same uniform. "
Seite 261
"They also re-uniformed the two former grey Companies of
Stark and Bulkeley - for the Account Books of these two Captains show accounts with this firm."

Sagt meiner Meinung nach aus, das sehr wohl alle die gleiche Uniform hatten, wenn auch nach einer gewissen Anlaufzeit.

Zitat:
Die Uniformierung dieser 4 Kompanien wird wie folgt beschrieben:
Grüne, kurze, taillierte, grobe Tuch-Jacke mit umgeschlagenem Kragen und Ärmelaufschlägen,
Zitatende:

Ergänzend dazu.
"The jackets were all lined with green serge which made the collar and cuffs the same color and material. The short green serge collar and cuffs offered enough contrast"

Wobei der Coat als "short tailed jacket" beschrieben wird oder auch als "Coatee". Wobei meiner Meinung nach die, oft von Reenactoren getragene, kurze Jacke oft zu kurz ist.
Warum? nun erstens ist sie ja tailliert, was bei einer Jacke die grad mal knapp über den Hintern geht schlecht machbar ist oder aber witzig aussieht. Ich tendiere bei "kurz" eher zu einem vergleich mit dem sonst ja sehr langen Coat. Ich würde also schätzen, das die Jacke bis mitte Oberschenkel ging. Also im Vergleich kurz war.

Weiterhin hatten diese Coatees einen schmalen Kragen der, wie die Ärmelaufschläge, ein etwas anderes Grün auswies, da dort ja der Futterstoff (Serge= Stoff in Köperbindung) als Besatz zu sehen war.


Zitat:
Die Offiziere und Unteroffiziere ab Sergeant hatten an ihren Jacken silberne Knopflochumrandungen.
Zitat Ende:

Dazu sei angemerkt:
"The officers and Sergeants were distinquished by white
silver lace cord looping on the long button holes of the sleeves."

Also nicht an der gesamten Jacke, sondern nur an den Ärmelaufschlägen.

Zitat:
Die „Gemeinen“ und Unteroffiziere, einschließlich den Unteroffizieren mit Portepee` (Sergeant aufwärts) trugen grüne schottische Barette gleich denen der 42th Highlanders.
Zitat Ende:

Hierzu möchte ich nur anmerken, das die 42ger zu dieser Zeit noch den "Blue Bonnet" im Tam-Style trugen. Also eine einfache , blaue "Tellermütze" mit einer Schleife an der Schläfe. Ohne Bommel (Toorie).
Auf den meisten Reenactorbildern sieht man aber einen Highlandbonnet mit niedlichem roten Bommel, meist noch mit Schottenkaro am Rand....

Offiziere trugen auch noch einen Indianer-Sash als Schärpenersatz.
"They also were distinguished by wearing a broad Indian beaded shoulder strap in lieu of an officers customary waist-sash."

Das wohl einzige Bild auf dem ein Rogers Ranger abgebildet ist, ist wohl "Der Tod von Gen. Wolfe" von Benjamin West.
Hierfür soll West Robert Rogers als Motiv genommen haben, weil Rogers eh ständig mit seiner neuen Uniform rumgepost hat und beide sich kannten.

Das Bild findet ihr unter http://14albany.kostenloses-forum.com/b ... t,529.html



Bei der Nummer mit dem "Räuberzivil" denke ich ähnlich. Im "Feld" sind Regeln immer sehr dehnbar. Allerdings muss man Sie schon erkannt haben, sonst hätte man sie ja nicht beschreiben können....

Gruß
Wolf
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:46

Hallo liebe Hobbyfreunde,

erstmal wieder meine Hochachtung für die von Erhard geleistete Arbeit.

Es erfüllt mich mit Stolz, welche Leistungen in diesem Forum erbracht werden.

Meine Arbeit an einem Artikel über die Rangers hat sich hiermit komplett erledigt weil ich es nicht besser machen könnte.

Wer einmal versucht hat einen Fachtext aus dem Englischen zu übersetzen, weiß was von Erhard hier geleistet wird.

Zitat:
Die Freiheitlichen Ranger-Kompanien waren in aller Regel keine regulären Truppen und zählten auch nicht zu den Provinz-Milizen, sondern waren Provinz-Einheiten mit Sonderstatus und speziellen Aufträgen, weshalb sie auch nicht in Bataillons-, Korps-Stärke etc., sondern, auf sich allein gestellt, in kleinen Einheiten kämpften.


Diese Passage ist für mich sehr wichtig, der Status der Rangers war teilweise nicht klar einzuordnen. Denn manche waren Teil des offiziellen britischen Militärs andere waren Provicials (Staatstruppen der Kolonien), also weder Miliz, noch reguläre britische Soldaten sondern Armee der Kolonien also ein zwischen Ding, da die Kolonien Teil des Empier waren.

Ein interessantes Problem das uns ein neues Diskussionsfeld liefert wie war der Rechtsstatus dieser Truppen???

Zitat:
Am ehesten konnte man bei 4 von den insgesamt 5 im Januar 1758 ausgehobenen „Rogers’ Rangers“ – Kompanien noch von einer Uniformierung reden, wobei auch diese Rangers wie die anderen Rangers auch, ihrer individuellen Natur gemäß, auch hier eher zum „Räuberzivil“ neigten und Uniformteile mit ihrer eigenen


Also alle mir bekannten Darstellungen Kupferstiche und Gemälde bestetigen das, Rangers trugen meist nur Uniformteile (Jacke), die meist mit Frontierbekleidung ergänzt wurden.
Komplett wurden die Uniformen wohl tatsächlich nur in der Garnission oder bei der Parade getragen.

@ Wolf

Ach Dir danke ich für Deinen Beitrag, den ich aber nicht als Einwand sondern als Ergänzug begreife.

Denn die Frage ist ab wann galt was?

Ein Augenzeuge (Maler etc..) berichtet er hat dies oder das gesehen und zwei Monate später gab es neue Uniformen, Vorschriften oder Auszeichnungen (viele Dressen und Verziehrungen an Uniformen waren Auszeichnungen für die Truppe).

Ich finde das toll, hier wird richtig Wissen geschaffen und vieles erstmals in Deutsch veröffentlicht.

Danke Euch allen,

Slainte

Matt
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:47

Hallo Wolf

Danke für Deine Ergänzungen/Einwendungen. Es hat mich sehr gefreut, dass Du Dich so genau mit der Abhandlung auseinandergesetzt hast. Das finde ich positiv.
Erlaube mir bitte zu den nachfolgenden Punkten/Zitaten, ohne eine größere, im Endeffekt wahrscheinlich fruchtlose Diskussion entfachen zu wollen, einfach noch folgendes anzumerken:

Zitat:
Selbst die wohl berühmtesten aller Ranger-Einheiten, die „Rogers’ Rangers“ hatten innerhalb ihrer ureigensten 7 Kompanien unterschiedliche Uniformierungsversuche.
Zitat Ende:

Dem stelle ich zur Diskussion:
The History of Rogers' Rangers by Burt Garfield Loescher, Vol 1, 1946The History of Rogers' Rangers by Burt Garfield Loescher, Vol 1, 1946 Seite.260
"Now, Rogers could finally see all of his Companies in the same uniform. "
Seite 261
"They also re-uniformed the two former grey Companies of
Stark and Bulkeley - for the Account Books of these two Captains show accounts with this firm."

Sagt meiner Meinung nach aus, das sehr wohl alle die gleiche Uniform hatten, wenn auch nach einer gewissen Anlaufzeit.

Antwort:
Das ist richtig, das habe ich bei Burt Loescher auch gelesen. Jedoch gibt es auch noch andere Literatur dazu und wie so oft ist diese auch immer mal wieder widersprüchlich (z. B. erzählen die einen Bücher von insgesamt 9 Rogers' Rangers - Kompanien, die anderen von 7 Kompanien. Da ich im Laufe der Jahre mehrheitlich 7 Kompanien in der überwiegenden Literatur gefunden habe habe ich halt auch nur 7 Kompanien erwähnt. Weiß nun aber nicht wieviele es wirklich gab. So bestand z. B. laut "American Colonial Rangers 1724 - 1763" eine der neuen Kompanien komplett aus Mohegan-Indianern, die aus Achtung vor deren Tradition mit indianischer Kleidung "uniformiert" waren, und dass die beiden älteren Kompanien ihre "Kleidung" (hier ist keine Rede von einer Uniform) in Fort Edward oder Albany kaufen mussten, was z. B. Loeschers Aussage widersprechen würde. Ich war vorsichtig und habe nur das was ich überwiegend vorgefunden habe erwähnt. Ich weiß nicht wie es damals wirklich war und möchte eigentlich den Bericht einfach als Hilfestellung/Anregung für evtl. weitere eigene Forschungen verstanden wissen, keinesfalls als Behauptung. Meine Motivation war lediglich das Zusammentragen von entsprechenden Daten.

Zitat:
Die Uniformierung dieser 4 Kompanien wird wie folgt beschrieben:
Grüne, kurze, taillierte, grobe Tuch-Jacke mit umgeschlagenem Kragen und Ärmelaufschlägen,
Zitatende:

Ergänzend dazu.
"The jackets were all lined with green serge which made the collar and cuffs the same color and material. The short green serge collar and cuffs offered enough contrast"

Wobei der Coat als "short tailed jacket" beschrieben wird oder auch als "Coatee". Wobei meiner Meinung nach die, oft von Reenactoren getragene, kurze Jacke oft zu kurz ist.
Warum? nun erstens ist sie ja tailliert, was bei einer Jacke die grad mal knapp über den Hintern geht schlecht machbar ist oder aber witzig aussieht. Ich tendiere bei "kurz" eher zu einem vergleich mit dem sonst ja sehr langen Coat. Ich würde also schätzen, das die Jacke bis mitte Oberschenkel ging. Also im Vergleich kurz war.

Weiterhin hatten diese Coatees einen schmalen Kragen der, wie die Ärmelaufschläge, ein etwas anderes Grün auswies, da dort ja der Futterstoff (Serge= Stoff in Köperbindung) als Besatz zu sehen war.

Antwort:
Das ist auch richtig, das habe ich auch gelesen, aber auch hier war ich vorsichtig und habe bewußt nichts über die Länge der Jacke geschrieben. Bereits hier beginnt wieder die Crux an der Geschichte, denn nicht nur die Foseys aus Albany haben für die genannten Ranger-Kompanien Uniformen gefertigt, wenn diese auch den größten Teil gefertigt haben, so gab es doch auch noch weitere Schneider die solche herstellten und es ist belegt, dass sich diese etwas unterschieden, unterschiedlich beschaffen waren, auch schon vom Stoff und Schnitt her.
Über die Länge der Jacken habe ich bewußt nichts berichtet und dieses offen gelassen. Die einen Bücher zeigen Jacken deren Länge bis knapp über den Hintern reichen, die anderen zeigen Jacken die kurz unter der Gürtellinie aufhhören und wieder andere Bücher zeigen und beschreiben Jacken bis Mitte Oberschenkel. Hier möchte ich lieber keine Aussage treffen, aber meine Erfahrung mit der Geschichte zeigt mir immer wieder auf, es gab nichts was es nicht doch gegeben hat (vergl. "Ospreys" und "Zaboly" etc.).


Zitat:
Die Offiziere und Unteroffiziere ab Sergeant hatten an ihren Jacken silberne Knopflochumrandungen.
Zitat Ende:

Dazu sei angemerkt:
"The officers and Sergeants were distinquished by white
silver lace cord looping on the long button holes of the sleeves."

Also nicht an der gesamten Jacke, sondern nur an den Ärmelaufschlägen.

Antwort:
Auch hier muss ich Dir recht geben, das habe ich auch gelesen, aber nicht nur das. Schaue z. B. in "Ospreys" wo der Rogers' Rangers - Offizier beschrieben wird und bereits da findest Du jedes Knopfloch umrandet und nicht nur dort. Hingegen in "Burt Loescher" und "Zaboly" findet man die Beschreibung wie von Dir oben zitiert. Hier habe ich einfach offen gelassen wo überall diese Umrandungen genau angebracht waren, da auch hier die entsprechende Literatur, je mehr man darüber liest, widersprüchlich ist. Man weiß auch hier wirklich nicht alles genau.
Es wird uns mit Sicherheit nicht gelingen die bestehenden Widersprüche restlos zu beseitigen, da dies bereits den entsprechenden Geschichtsforschern und Autoren von Büchern vor uns nicht gelungen ist. Es wird auch immer wieder beschrieben, dass es keine existierende Rogers' Rangers-Uniform mehr gibt und man sich auf die vage Beschreibung von Zeitzeugen und Malern der damaligen Zeit (die sich aber durchaus die eine oder andere künstlerische Freiheit genommen haben können und wahrscheinlich auch genommen haben, wie die meisten Maler dieser Zeit) verlassen muss. Zeitzeugen-Aussagen habe ich ja mit einfließen lassen.


Zitat:
Die „Gemeinen“ und Unteroffiziere, einschließlich den Unteroffizieren mit Portepee` (Sergeant aufwärts) trugen grüne schottische Barette gleich denen der 42th Highlanders.
Zitat Ende:

Hierzu möchte ich nur anmerken, das die 42ger zu dieser Zeit noch den "Blue Bonnet" im Tam-Style trugen. Also eine einfache , blaue "Tellermütze" mit einer Schleife an der Schläfe. Ohne Bommel (Toorie).
Auf den meisten Reenactorbildern sieht man aber einen Highlandbonnet mit niedlichem roten Bommel, meist noch mit Schottenkaro am Rand....Winken

Antwort:
Auch hier meine uneingeschränkte Zustimmung.
Gemeint in dieser Aussage ist aber dass die grünen Barette der Rogers' Rangers die gleiche Form hatten wie die Barette der 42er, nicht die gleiche Farbe und Aufmachung.
Originalzitat aus Loescher: " The Sergeants and Privates wore green Scotch Bonnets of the same shape as those of the 42th Highlanders." Meiner Meinung nach kann man die Bonnets der Schotten durchaus als frühe Form eines Barettes ansehen.


Offiziere trugen auch noch einen Indianer-Sash als Schärpenersatz.
"They also were distinguished by wearing a broad Indian beaded shoulder strap in lieu of an officers customary waist-sash."

Antwort:
Auch das ist richtig, laut Loescher. Es ist aber nicht überliefert, dass dies jeder Offizier auch wirklich immer trug, im Gegensatz zu seiner Schildkappe etc. deshalb habe ich dieses zusätzliche Unterscheidungsmerkmal auch nicht aufgeführt, zumal ich bestrebt war diese Abhandlung zudem so kurz als möglich zu halten. Denn ein umfassender, erschöpfender Bericht mit allem Wenn und Aber würde zumindest ein Buch füllen. Es war wie bereits erwähnt lediglich meine Absicht einen grob umrissenen Überblick über diese sehr große Thematik zu bieten.


Das wohl einzige Bild auf dem ein Rogers Ranger abgebildet ist, ist wohl "Der Tod von Gen. Wolfe" von Benjamin West.
Hierfür soll West Robert Rogers als Motiv genommen haben, weil Rogers eh ständig mit seiner neuen Uniform rumgepost hat und beide sich kannten

Antwort:
Nach meinen Recherchen soll es sich bei dem "Rogers' Ranger auf dem Bild von Benjamin West "Der Tod von General Wolfe" um General William Howe gehandelt haben, der ja bekanntlich ein Fan von den Rangern schlechthin war und deren Aufstellung und entsprechenden Einsatz samt deren "Freiheiten" gefördert hat. Er trat gerne in entsprechender Uniform in Erscheinung. Diese Version ist auch deshalb wahrscheinlich, weil General Howe zum Stab um Wolfe gehört hat im Gegensatz zu Brevet-Major Rogers und deshalb auch beim Todeskampf von Wolfe zugegen war. Aber auch hier wie Du siehst widersprüchliche Literatur.


Halte Dein Pulver trocken

Capt. Weinland
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:47

Moin Capt.,
wie gesagt mit den meisten Aussagen gehe ich ja auch konform.
Wichtig finde ich nur,zum einen so viele Aspekte wie möglich einfliessen zu lassen und zum anderen, gerade wenn man sich auf "dünnem Eis" befindet die Phantasie nicht zu sehr schweifen zu lassen.

Z.B. wenn man weiß die "Barette" waren wie die der 42ger nur in Grün, sollte man eben genau ein solches tragen. Bonnets waren ja auch nichts anderes als eben ein Barett in der einfachsten Form.
Wenn ich nun aus verschiedenen Quellen weiß: Flache Mütze (Barett) mit einer Schleife an der Schläfe nur andere Farbe, warum muß es dann ausufernde Phantasie sein und ich irgend etwas "schottisches" tragen weil ich es einfach schöner finde?
Ich hoffe du verstehst den Einwand.

Bei Dingen wie Jackenlängen und Paspelierungen etc. , wo ich mich auf Beschreibungen und die Iconographie einschränken muss, muß ich dann eben auch über den Tellerrand schauen und kostümgeschichtliche Vergleiche mit sonst üblicher miltärischer und ziviler Kleidung einbeziehen und mich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einschießen weil es sonst ausufert und ich letztendlich nicht mehr das mache, was ich möchte, nämlich eine Facette der Geschichte darstellen und zeigen.

Letztendlich wird es ja dann doch immer eine Mutmaßung sein, nur eben so gut wie eben möglich recherchiert. Ich kenne das aus dem Spämi-reenactment, wo die Quellenlage noch schlechter ist, dort gibt es mehr Mutmaßungen und "ich mache das so weil alle das so machen" als sonstwo.

Würde ich z.B. diese Stelle aus Rogers Briefen nehmen:
"According to the General's orders, my company was to consist of sixty private, at 3s. New York currency per day, three searjents at 4s. an Ensign at 5s. a lieutenant at 7s. and my own pay was fixed at 10s. per day. Ten Spainish dollars were allowed each man towards providing cloaths, arms, and blankets."
würde ich auch einfach nur sagen: Sie bekamen ein Salär für Klamotten, Waffen und Ausrüstung, also hat sich jeder seinen Kram selbst gekauft...Punkt.

Aber wie immer ist die Wahrheit meist irgendwo dazwischen.
Nichts desto Trotz bleibt nur die Diskussion und ein gemeinsames Arbeiten um dann zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen.

In diesem Sinne auf ein fröhliches weiterrecherchieren
Gruß Wolf
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Re: Welche Arten der Miliz gab es?

Beitragvon Christoph » So 14. Feb 2010, 23:47

Moin Matt,
gute Frage....ab wann war das gültig.

Letztendlich kann man nur den gesamten Zeitraum, der durch Fakten vorgegeben ist, betrachten und mutmaßen.
Da ist vom anfänglichen "Räuberzivil" (weil ja selbst gekauft) bis hin zu dem Versuch eine einheitliche Uniformierung zu schaffen ( man will ja als "Soldat" er- und anerkannt werden?) alles drinn.
Die Soldaten des Vietnamkrieges sahen am Anfang auch anders aus als am Ende und da gabs eine Uniformregelung.....

Was die Rechtslage angeht ist es ähnlich.
Es gibt Berichte in denen Beschrieben wird, das sich die Ranger von den Regulären fern hielten, ja ihr Lager sogar ausserhalb der Forts hatten.
Es gibt aber auch welche wo beschrieben wird, das Rangers "verhaftet" wurden weil sie im Fort Rum stahlen und nach britischem Recht ausgepeitscht wurden. Andererseits geht aus vielen Briefen und Berichten der Briten hervor, das man die Ranger nicht wirklich für voll nah, weil sie eben nicht "ehrenhaft" kämpften.

Letztendlich wird die Wahrheit auch hier irgendwo in der Mitte liegen. Man brauchte sie, mochte sie aber nicht und arangierte sich so gut es ging, von beiden Seiten.
Gruß Wolf
"England's Georgel, Kaiser, König, Ist für Gott und uns zu wenig"
German Battalion 1776-1781


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