"Cambritge, den 15.Nov.1777. Die englische Armee streckte das Gewehr am einem bestimmten Orte ohne Commissarien. Hiernach passierten wir das feindliche Lager, und die Amerikanische Armee stand unter dem Gewehr. Nicht ein Regiment warordentlich montiert, jeder hatte sein Hauskleid an, aber die Leute sahen doch militärisch aus. Sie standen still, daß sie uns alle in Verwunderung setzten: Sie standen so schlank und ner(?)icht, daß es eine Lust war sie anzusehen. Sechs auch sieben Zolle im Durchschnitt nach preußischem Maase, und man hat eher einen acht bis zehnzölligen Kerl, als einen fünfzölligen gefunden. Im Ernste das englische Amerika übertrifft in Ansehung des Wuchses und der Schönheit die meisten Länder in Europa. Die Officiere trugen sehr wenige Uniform, jeder nach seinem Geschmack.(....)Keiner hat uns angespottet.(....)"
Briefauszug eines deutschen Offiziers nach der Niederlage von Saratoga. (Aus: "Merkwürdige Briefe und Schriftender berühmtesten Generale in Amerika..." Hrsg: Johann Zimmer, Augsburg 1782, p.252f)
Ich finde es bemerkenswert das ein dt. Offizier hervorhebt wie diszipliniert die Miliztruppen waren. Der Standart, den die hessischen Truppen hatten, war ja sehr hoch in dem Bereich... Und es widerspricht der weitläufigen Vorstellung der undisziplinierten Farmer, ist aber verständlich wenn man sich vorstellt, das sich Milizen in regelmäßigen abständen zum Drill zusammen gefunden haben, im Vorfeld der Revolution werden diese Treffen warscheinlich häufig gewesen sein...
Interessant zu lesen. Ich denke mal das mit dem undiszipliniertem Farmer gab es auch aber die Regel wird wohl so gewesen sein,das die Milizen mit regelmässigem Drill den regulären Truppen in nichts nachstanden.
In nichts nachgestanden weiß ich nicht. Als Conti hast du ja jeden Tag gedrillt und bist darauf getrimmt worden als Teil einer Maschine zu funktioneren. Aber ein gewisser Standart muss da gewesen sein.