Werte Freunde,
einfach zu Eurer geneigten Kenntnisnahme und Information bezüglich des jüngst erlebten French & Indian War - Reenactments in CZ (28.09. - 02.10.2016)
...wir (ein Stockbridge-Mohawk-Indianer-Rogers' Ranger und meine Wenigkeit, meines Zeichens Rogers' Rangers aus Stark's Company) sind planmäßig am Donnerstag nach Cechy pod Kosirem zwischen Brno (Brünn) und Olomuc (Ölmütz) in Tschechien, gefahren, abends eingetroffen. Am Freitag war ein für uns freier gemütlicher Tag. Abends ab 0:00 Uhr begann der militärische Wachdienst. Wir hatten die ersten zwei Std. Wache - aber einmal von Freitagnacht auf Samstag. Es ergaben sich jedoch keine besonderen Vorkommnisse. Danach legten wir uns schlafen. Gegen 05:00 Uhr am Samstagmorgen wurde das komplette Britische Lager alarmiert - die 77th Highlanders, RR's, und die New Hampshire-Milizen. Die auf Wache ausgestellten Vorposten, weit draußen vor dem Britischen Biwak, hatten französische Militärs in der Nähe entdeckt, Coreur de bois Milizen, Franches de la Marine-Soldaten, sowie deren alliierte Indianer (Huronen, Ottawas usw). Gegen 06:00 Uhr gelang es schließlich die "Franzmann" aufzuspüren, zu stellen, und schon war das Gefecht eröffnet. Der Kampf wogte hin und Her. Gegen 08:00 Uhr, waren die Franzosen schließlich endgültig geworfen und flüchteten in wilder Unordnung. Zurück im Lager begann der Normaldienst mit Frühstück und sogar etwas Deckenhandel. Gegen 13:30 Uhr, drangen wieder "Franzmann" in das Britisch besetzte Hohheitsgebiet ein. Erneut wurden die "Franzmann" gesucht, aufgespürt und gestellt. Es kam wieder zum Kampf, da diese offensichtlich Feindberührung suchten. Diesmal jedoch waren die Franzosen gut aufgestellt und so hartnäckig, dass gegen 16:00 Uhr, auf Grund der starken Verluste auf Briticher Seite keine Wahl mehr blieb und das Absetzen vom Feind eingeleitet werden musste - ein geordneter Rückzug wurde ausgeführt. Den Rückzug deckten die Rogers' Rangers, die gleichzeitig auch die äußerst wachsame Nachhut bildeten. Die Franzosen blieben auf Position und leckten ihre Wunden ebenfalls, ein Zeichen, dass sie doch härter getroffen worden waren als zunächst angenommen. Am Sonntagmorgen gegen 09:00 Uhr, wurden die Rogers' Rangers auf Scouting geschickt, fanden die Franzosen schließlich erneut, denn diese hatten in der Nacht ihre Positionen gewechselt und eine neue Schlachtordnung eingenommen, und griffen unverzüglich an. Diese hatten zudem auch noch ihre Kampftaktik zwischenzeitlich geändert und begannen die RR's in die Zange zu nehmen, welche stark bedrängt von den Franzosen zurückweichen und ihre Kampflinie begradigen mussten um nicht geworfen zu werden. Der Kampf wogte hin und her und Schuß um Schuß ließ die Läufe der Gewehre der Rogers' Rangers schließlich so heiß werden, dass diese nicht mehr angefasst werden konnten. Der Kampf war bis zum Äußersten entbrannt. Der eine oder andere Nahkampf war unvermeidlich geworden. Trotzdem gelang es den Rogers' Rangers mit äußerster Mühe und disziplinierter Routine die Franzosen am weiteren Vormarsch zu hindern. Dann - ENDLICH!!! - trafen die von einem Rogers' Rangers-Kurier, der zurückgeschickt worden war, alarmierten 77th Highlander und die New Hampshire-Milizen ein und warfen sich mit ungeheurer Wucht in den tobenden Kampf. nach ca. 30 Minuten waren die Franzosen schließlich entscheidend geschwächt und gegen 11:30 Uhr vernichtend geschlagen. Wiederum in wilder Unordnung wandten sie sich zur Flucht. Die Briten waren ebenfalls zu stark geschwächt um an eine Verfolgung zu denken, so wurde der Rückmarsch ins Britische Hauptlager entschieden. Der Sonntagmorgen-Kampf wurde vor begeistertem tschechischem Publikum und tschechischen Medien (Presse/TV, diese filmten unter Einsatz von Drohnen) ausgetragen und dieses hatte dann auch Zutritt zu den Lagern der Briten und Franzosen, sowie den Indianern. Gegen 14:00 Uhr wurden die tschechischen Besucher dann verabschiedet und die Lager für die Öffentlichkeit geschlossen. Nachdem das Publikum gegangen war wurde dann abgebaut. Nach der Verabschiedung durch die tschechischen Veranstalter begann dann gegen 14:33 Uhr, die Rückfahrt nach Deutschland, wo wir unversehrt wieder ankamen. Mein persönlicher Munitionsverbrauch an diesem Wochenende lag bei ca. 120 Schuß! Es war wieder ein tolles Ereignis und ich "fiebere" schon dem French & Indian War - Manöver im April 2017 in Tschechien entgegen.
So - ich hoffe Euch erschöpfend berichtet zu haben.
Stets zu Diensten
Captain
Zitat: "Der Krieg zerstört was der Frieden beschert!"