RRs Ausbildungsplan




Moderator: Ike Godsey

Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Pat » Mo 12. Jan 2015, 18:28

Ike, oben rechts in der Ecke ist bei mir ein grüner Button. "Download als PDF". Vielleicht hilft dir das ja. ;-)
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von Anzeige » Mo 12. Jan 2015, 18:28

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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Capt. de`Winter » Mo 12. Jan 2015, 20:15

Hallo Leute, verweise auf meine Abhandlung Uniformierung der Rogers Rangers von 1755 bis 1763. :!:

**das Gemälde von Rogers in seiner Uniform das wir langläufig kennen hat er bei seinem ersten London Aufenthalt malen lassen. :idea:

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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Ike Godsey » Mo 12. Jan 2015, 23:36

Pat hat geschrieben:Ike, oben rechts in der Ecke ist bei mir ein grüner Button. "Download als PDF". Vielleicht hilft dir das ja. ;-)


Weiß ich Pat aber da will der von mir eine Anmeldung haben, die ich nicht geben will.
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Ike Godsey » Mo 12. Jan 2015, 23:53

Capt. de`Winter hat geschrieben:**das Gemälde von Rogers in seiner Uniform das wir langläufig kennen hat er bei seinem ersten London Aufenthalt malen lassen. :idea:


Das mit dem Malen ist korrekt.
Wobei man sich seit geraumer Zeit in den USA drüber streitet, ob die "Uniform" die Rogers da an hat,

a) eine ist, die er in London für sich als Offizier erst machen hat lassen, oder
b) eine Idee war, die er dem Maler suggeriert hat.

Das Problem mit der "Ranger Uniform" ist, dass man so gar keine Nachweise dafür hat wie diese ausgesehen hat. Und es würde der Zeit entsprechen, dass Rogers sich die Uniform in London hat machen lassen, sich malen hat lassen und sie mit in die Colonien nahm. Doch keiner kann sagen, ob dies jetzt die "Offiziersausführung" einer geplanten Uniform ist/war, und ob es zu deren Realisierung wirklich kam.

Von den Funden auf Rogers Island ausgehend, dort hat man so ziemlich alles gefunden, selbst alte Moccasin Reste etc. aber keine Uniform.

Das was Rogers angeblich bei der Anwerbung seiner Leute 10 spanische Dolares pro Mann für das Anschaffen von grünem Stoff und einer brauchbaren Langwaffe gegeben hat, daraus kann man meiner Meinung nach wenn überhaupt nur 2 Schlüsse ziehen:

1) Rogers wusste um die Tranfarbe "grün" für Wälder und Wiesen
2) Die Truppe wurde Anfangs nicht von der Krone bewaffnet.

Von "Uniform" kann da meiner Meinung nach keine Rede sein, denn ich gehe nicht davon aus, dass jeder den selben Stoff (Farbe und Qualität) gekauft hat. I.d.R. war es wohl eher so, dass von den Silberlingen ein guter Teil in flüssiger Form durch die Gurgel gerannt ist, bevor man sich um die Anschaffungen kümmerte.

Was man auch nicht vergessen darf, Lord Loudon ordnete im Januar 1758 an, dass die Ranger gute warme Kleidung bekommen sollten, die in jeder Kompanie einheitlich sein müssen.
Letzteres deutet darauf hin, dass eine Art "Uniformität" innerhalb einer Kompanie gegeben war. Logisch wäre es, wenn man dies dann automatisch auf alle Ranger Kompanien übertragen könnte, doch dafür habe ich keinen Nachweis.
Zuletzt geändert von Ike Godsey am Di 13. Jan 2015, 00:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Ike Godsey » Di 13. Jan 2015, 00:17

Christoph hat geschrieben:Zu Rifleshirts kann ich nur folgende Lektüre empfehlen:

http://www.academia.edu/3336557/_kind_o ... ting_Shirt

Ich denke, die Schlussfolgerung aus der Arbeit ist, das Rifleshirts vor der Belagerung von Boston als regionales Bekleidungsstück anzusehen sind und auch im AWI mehr für Congress und Staatstruppen anzuwenden ist als für Milizen. (Hier sei auch angemerkt, das der in Deutschland am häufigsten verwendete Schnitt von einen 1812-Rifleshirt abgenommen wurde. Lasst den Stehkragen weg.)


Ich hab mal etwas in der hinteren Ecke meines Bücherregal gekramt - ihr wisst schon, dort wo man nicht mehr jeden Monat mal hinguckt - und doch glatt was über Rangers in Colonial America von Gary Zaboly gefunden (das Haus verliert eben doch nix!). Leider nur als Buch. Ich hab das mal für euch abgetippt:

„…they wore a grey, brown or green jacket, cut to the hip. Some of them used an unbuttoned, fringed shirt that reached down to the knees, made of fabric and with a cape or short cloak around the shoulders, fastened with a leather belt. Breeches were made of leather, mostly deer, and those have been worn with leather gaiters either indian style or buttoned at the edge…”


Es geht hier um "Colonial Rangers" Mitte der 1730er Jahre. Govt. Oglethorpe aus Georgia war ja nicht der Einzige der Rangers zur Sicherung seiner Kolonie brauchte.
Wenn also das hier:

unbuttoned, fringed shirt that reached down to the knees, made of fabric and with a cape or short cloak around the shoulders


eine authentisch überlieferte Beschreibung ist, so tue ich mich ehrlich gesagt schwer, das "Rifleshirt" in den AWI zu schieben. Die Bezeichnug "Rifleshirt" ja, ok, die kann aus dem AWI stammen - das Shirt ansich ist demnach aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Auf der anderen Seite gibts 100 fach im I-Net folgende Aussage zur Ranger Kleidung:

HUNTING SHIRT (Overshirt, Wagoner’s smock)
A hunting shirt was a large, pullover shirt which protected any “small clothes” worn
underneath it. Hunting shirts were long, large, and worn about knee length or slightly shorter.
• They were made of linen, primarily, as it was most common. However cotton, wool,
canvas, fustian, and linsey-woolsey are acceptable.
• The hunting shirt did not typically have a cape or much decoration for the French
and Indian War period. Revolutionary War fringed and caped rifleman’s frocks are
not appropriate for our unit.
• Browns, greens, grays, and drab were very common colors and are good for woods
wear and concealment.
• Checked and striped fabrics were also very popular but they should be woven and
not printed. Woven patterns will appear identical on both sides of the material.
• Short fringe is acceptable along the bottoms and the collar. For safety reasons, don’t
wear fringe on the cuffs. A campfire or musket pan flash can easily burn the fringe.


Allerdings stammt dies aus einer Ausarbeitung mit dem Titel:

ROGERS’ RANGERS
A GUIDE FOR PROPER
CLOTHING AND GEAR
IN THE 1750s


und stammt allerdings von einer US Reenactor Gruppe - macht euch selbst ein Bild.
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Capt. de`Winter » Di 13. Jan 2015, 12:07

Hallo Ike,
dass Rogers über den Tarneffekt der grünen Farbe wusste, ist wahrscheinlich.
Nach seiner Vita kannte er sich im Wald besser aus, als auf der Grenzlandfarm seiner Familie.
Zum Thema Uniformrock muss ich sagen, das die British light Infanterie nach 1751 kürzere Jacken bekamen :!:

Wenn man die Loescher, Todish, Cuneo Literatur oder die Men-at Arms Serie zu Grunde legt, denke ICH, das kurze Jacken aus grünem Wollstoff ab 1758 getragen wurden. Ich denke aber auch, dass man sich die Einkleidung der Ranger nicht wie eine Bundeswehreinkleidung vorstellen darf. :!:

Sei es wie es ist, mir ist zurzeit egal, ob sich die Amerikaner über den Uniformrock auf dem Gemälde die Köpfe heiß reden oder nicht. :twisted:

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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Pat » Di 13. Jan 2015, 12:23

Die ganze Diskussion ist eigentlich unnötig. Wenn man über einheitliche Uniformen der Ranger spricht könnte man nur die späteren Jahre meinen. Sie wurden, wenn mich mein Hirn nicht völlig im Stich lässt, ja immer mehr in Richtung reguläre Soldaten geschoben von den Befehlshabern der damaligen Zeit. In den Anfängen der Ranger trugen die Halunken, es war ja kaum bis keine ehemaligen Regulären Soldaten unter ihnen, alles was sie hatten...und was ihre Frauen (viele hatten Indianische Frauen) ihnen machten. Aber wie immer....ich hab keine Quellenangaben zu der Aussage da ich es aus diversen Büchern vor ewigen Zeiten mal gelesen hatte und aus Gesprächen die ich mit Wolf Zerkowski in der Anfangszeit seiner Rangerphase hatte...sorry...eigentlich könnte ich mir den Post sparen...

Gruß Pat
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Ike Godsey » Di 13. Jan 2015, 13:21

Nein Pat, dein Post war goldrichtig. Soetwas nennt man landläufig "Diskussion" :lol:

Im Prinzip bestätigst du das was ich sage. Es gab keine (nachweisbare) Uniform der RRs.

Es ist schon merkwürdig. Rogers Island - also die Bauten dort - wurden 1757/58 errichtet. Dort leben die RRs und von dort aus - ihrer Basis - unternahmen sie einen Großteil ihrer "Expeditionen".
Heute, wo man Rogers Island "ausgegeraben" hat, fand man so ziemlich alles, Reste von Schuhen, Koppel und Schnalle, Bajonetten, Küchenabfälle, ja sogar die abgetrennten Musketenläufe die bekanntlich vom zurückschneiden einiger Musketen stammten - Nägel, Reste von Messern und Tierknochen, Moccassins etc. nur keinen einzigen Rest einer irgendwie gearteten Uniform.

Das läßt, wenn man drüber nachdenkt eigentlich nur eine dieser 3 Möglichkeiten zu:

1) die Uniformen wurden aufgetragen und die Reste verwertet.
2) vorhande Uniformen wurden einfach mitgenommen als das Island aufgegeben wurde
3) es gab keine Uniform.

Ich stimme dir weiterhin zu, übrigens auch Klaus, wenn du sagst, dass man zum AWI hin eine Uniform etablierte. Dies zu dem Zeitpunkt als die Rogers Rangers umformiert wurden und von einer "Amerikanischen" zu einer "Britischen" Einheit mutierte.
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Capt. de`Winter » Di 13. Jan 2015, 20:45

Pat hat geschrieben:Die ganze Diskussion ist eigentlich unnötig. Wenn man über einheitliche Uniformen der Ranger spricht könnte man nur die späteren Jahre meinen. Sie wurden, wenn mich mein Hirn nicht völlig im Stich lässt, ja immer mehr in Richtung reguläre Soldaten geschoben von den Befehlshabern der damaligen Zeit. In den Anfängen der Ranger trugen die Halunken, es war ja kaum bis keine ehemaligen Regulären Soldaten unter ihnen, alles was sie hatten...und was ihre Frauen (viele hatten Indianische Frauen) ihnen machten. Aber wie immer....ich hab keine Quellenangaben zu der Aussage da ich es aus diversen Büchern vor ewigen Zeiten mal gelesen hatte und aus Gesprächen die ich mit Wolf Zerkowski in der Anfangszeit seiner Rangerphase hatte...sorry...eigentlich könnte ich mir den Post sparen...

Gruß Pat


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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Ike Godsey » Fr 16. Jan 2015, 01:05

Ich hab heute mal ein paar alte Zeitungen eingesehen, um herauszufinden, wa denn mit den Begriffen "Hunting Shirt" "Smock" und "Rifle Shirt" gemeint ist und um welche Zeit man diese erstmalig erwähnte, hier das Ergebnis:

VA Gazette Runaway Ads:

05/06/1751
Run away..., an Irish Convict Servant Ma..., He carried with him two blue linen Shirts, a strip'd Holland Shirt, a Pair of Brown Cloth Breeches, brown Linen Trowsers, a Pair of Shoes, speckled Virginia Yarn Stockings, a light colour'd Duroy Frock with a small Cape to the back [any explanation of what that is?], a Hat, a Cap, and a black Wig.


06/16/1768
...,named George Wilkinson..., Had on when he went away, a new felt hat, hunting shirt and callico waistcoat, with old buckskin breeches, blue leggings, and old shoes.

10/08/1770
..., a convict servant man named JOHN CEATON..., a white hunting shirt with striped wristbands, a light coloured lappelled jacket lines with white blanketing, two coarse shirts, and a pair of trowsers, a pair of black worsted stockings, a spotted silk handkerchief, old shoes and brass buckles, a red-coloured wig

08/15/1771
...,an Irish convict servant man named CHRISTOPHER DOLTON; Had with him, when he went away, an old felt hat, with a piece set in the brim, not altogether of the same colour with the rest of the hat, 3 home made shirts, 1 pair of trowsers, and 1 pair of drawers, both of coarse home grade linen, an old hunting shirt, and a pair of old shoes.

(Was ich hier sehr interessant finde ist, dass hier explizit von "Breeches" als Kneibundhosen und "Trowsers" also langen Hosen für das zivile Leben gesprochen wird.)

AUGUST 25, 1772. RUN away ..., a Negro Man named JACK..., He had on, when he went away, a new Felt Hat, a Sailor's Canvass Frock and Trousers [and what were these?], a long Coat of white Osnabrugs, and long Trousers of the same. He is a pretty good Sailor, and understands something of the Ship Carpenter's Business.

05/26/1775
..., a convict servant man named JOHN THRIFT, ..., had on, when he went away, an old felt hat, a brown hunting shirt, a light coloured sagathy waistcoat, old buckskin breeches, old shoes, and white yarn stockings.

06/30/1775
RUN away from the subscriber..., an Irish servant man named THOMAS WELSH..., He was clad in a hunting shirt filled with wool, buckskin breeches, linsey leggins, a wool hat, and his shoes nailed all round, both heels and soles. He has a smooth-bore gun with him...,

06/07/1776
Runaway..., a servant man named NED BARRY, ... had on, when he went away, a white hunting shirt, a white coat of country made cloth, striped linsey jacket with blue backs, new wool hat, and white woollen stockings.

06/27/1777
NORTH CAROLINA [published in Williamsburg VA Gazette], June 1, 1777.
RUN away from the Subscriber, a Negro Man..., had on a white hunting Shirt, a Pair of Tow Breeches, and Shoes and Stockings, and took from me a Raccoon Hat Half worn [Notify Daniel Boone he wasn't the first], and a Pair of Saddle Bags.


Here are some military deserters:

Now note that these fellows deserted from a "Pittsylvania" rifle company, but only one has the hunting shirt..., which may mean it was his personal shirt and not an issued item...

WILLIAMSBURG May 7, 1776. DESERTED
from the Pittsylvania regular company now in this city, Philip Atkinson ..., he carried with him an old hunting shirt died black, a blue duffil Newmarket coat, a pair of new shoes, a new blanket, and blue leggins.

Walter Walters, ... he carried with him a black and white mixed Virginia cloth coat and waistcoat, new hat and shoes, also a new blanket.

William Freeman, ..., he carried with him a copperas striped coat and waistcoat of Virginia cloth, new leggins, shoes, and a blanket.

William Davis ..., he carried with him a light coloured Kersey coat and leather breeches, but his inside clothing I do not remember.

The above deserters carried with them four of the country's rifles...,

Für mich hinterlässt das den Eindruck, als ob der Term "Rifle Shirt" etwas ist, was es damals offensichtlich im üblichen Sprachgebrauch nicht gab. "Hunting Shirts" jedenfalls sind lange bekannt. Diese kann nun so aussehen:

Bild

Kann - muss nicht ;)

Hier ist ein sog. "Blanket Shirt" eben für kalte Tage oder Nächte (ich hab auch so eines, etwas heller mit großen Karos)

Bild
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