RRs Ausbildungsplan




Moderator: Ike Godsey

Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Ike Godsey » Fr 16. Jan 2015, 02:07

Und zu RRs Uniformierung hab ich folgendes gefunden:

AN HISTORICAL JOURNAL OF THE CAMPAIGNS IN NORTH AMERICA, 1757-1760, by Captain John Knox, Vol. 1. Edited by Arthur G. Doughty. 3 volumes. Books for Libraries Press, Freeport, NY, 1970.

"A body of rangers, under the command of Captain Rogers, who arrived with the other troops from the southward, march out every day to scour the country; these light troops have, at present, no particular uniform, only they wear their clothes short, and are armed with a firelock, tomahawk, or small hatchet, and a scalping knife, a bullock's horn full of powder hangs under their right arm by a belt from the left shoulder; and a leathern, or seal's skin bag, buckled round their waist, which hangs down before, contains bullets, and a smaller shot of the size of full green peas: six or seven of which, with a ball they generally load; and their officers usually carry a small compass fixed in the bottoms of their powder horns, by which to direct them, when they happen to lose themselves in the woods."

Nochmal: "...these light troops have, at present, no particular uniform..." da taucht jetzt die Frage auf, was ist "at present"??
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Ike Godsey
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Capt. de`Winter » Fr 16. Jan 2015, 17:05

Geschätzter Ranger Godsey,

es geht nicht darum zu beweisen, dass die Ranger von Beginn an uniformiert waren, denn es liegt auf der Hand, dass bei den britischen Militär-und Gesellschaftsstrukturen und knappen Kassen in British-America keine Provincial Truppen für viel Geld uniformiert wurden. Wie ich bereits vor längerer Zeit in einer meiner Abhandlungen schrieb, gehe ich nach Literaturstudium (Quellen angegeben) bei meinem bescheidenen Kenntnissen davon aus, dass die Uniformierung erst ab Mitte 1758 stattfand.
Nach dem Befehl Lord Laudons, den Beschreibungen des Vertreters von Forseys und der Tatsache das die Rangers ab 1758 von der Krone finanziert wurden, darf man aber getrost davon ausgehen, dass man sich die größte Mühe gab ein einheitliches und uniformes Bild zu präsentieren.
Allerdings schreibt Gary Zaboly in „The Annotated and Illustratet Journals of Major Robert Rogers“: "Lord Loudon befahl Rogers im Januar 1758 fünf neue Kompanien aufzustellen, und betonte, dass sie in jeder Kompanie gleich uniformiert sein müssen." Das würde darauf hinweisen, dass die meisten alten Ranger-Kompanien vor 1758 tatsächlich verschieden von einander bekleidet waren.
Die einzige bekannte zeitgenössische Beschreibung der Uniform der Rogers Rangers, die sich auf die Farbe bezieht, wurde vom Vertreter für Thomas und Benjamin Forseys, Kleiderhändler in Albany, datiert am 22. April 1758, verfasst:
Versuchen wir uns also den Rogers Ranger von 1758 vorzustellen ergibt sich das Bild eines Soldaten der folgendes trägt: Hemd, Kniehose (Breeches), Weste (Waistcoat), Jacket oder Huntingcoat (etwa oberschenkellang), indianische Leggings (darunter wohl Strümpfe), Schuhe, Bonnet oder andere Kopfbedeckung. Das Ganze in Grün.
Uniformen der Rogers Ranger 1758 Quelle: Die Geschichte der Rogers Rangers von Burt Garfield Loescher, Vol. 1The History of Rogers Rangers „The Beginnings“ und Vol. 2, Genesis Rogers Rangers, “The First Green Berets

.....….jetzt konnte Rogers schließlich alle seine Kompanien in derselben Uniform sehen. Ehemals ist die genaue Farbe des Stoffs nicht bekannt gewesen (außer der grauen „Duffles" das sogenannte „Hobbsgrau" der Kompanien von Hobbs und Speakman (jetzt Bulkeley und Stark).Aber jetzt kann zum ersten Mal eine relativ genaue Beschreibung gegeben werden. Die Uniform, die Rogers seinen neuen Kompanien und auch den alten Kompanien hatte machen lassen ,bestanden aus einer kurzen taillierten Jacke (Coatie)und einer Weste (Waistcoat), gemacht aus einem billigem, rauen ,grünem Wollstoff. Die Jacken waren mit einem grünem Baumwollköper (Serge) gefüttert der dem Kragen, den Ärmelaufschlägen und den Jackenaufschlägen einen genügenden Kontrast gaben ohne das Zierborten gebraucht wurden. Wobei die komplette grüne Farbe von Vorteil beim Einsatz im Wald war. In wieweit das Ganze dann „einheitlich“ war kann man natürlich nicht wissen!
Das kein Uniformstück vorhanden ist, dürfte nach meiner Meinung u .a. folgende Ursachen haben:

Einfache Materialien, einfache Verarbeitung, und persönliches Eigentum des Rangers war am Tag X aufgebraucht.

Dass bei Ausgrabungen auf einer Rogers Island mit wechselndem Grundwasserpegel kein Wollstoff vorhanden ist… ok.

Es handelt sich nicht um reguläre Truppen, und schon gar nicht um klassische Traditions-Truppen. Desweiteren muss man die Entstehung der Truppe und die im direkten Anschluss der Zeit sehen historischen Ereignisse sehen.

Was heute in Museen an historischen Uniformen und/oder Bekleidungsstücken dieser Zeitepoche erhalten ist, sind ist im Regelfall festliche Roben, späterer Zeit, bzw. es handelt sich um Offiziersuniformen.
Die Bekleidung des einfachen „Mannes“ bzw. zeitgemäße Uniformen der Mannschaften bis 1763 sind in selteneren Fällen erhalten

Zusammenfassend für mich, werde ich die Diskussion gerne wieder führen, wenn wir neue Erkenntnisse haben. :idea:

Es widerstrebt mir jedoch, jeden, der in einem Rifle-Shirt im Hobby unterwegs ist als „Rogers Ranger“ zu bezeichnen.

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http://www.rogers-rangers-germany.com/
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Ike Godsey » Fr 16. Jan 2015, 21:06

Zusammenfassend für mich, werde ich die Diskussion gerne wieder führen, wenn wir neue Erkenntnisse haben.


Na fein, dann schaun wir mal, wie weit wir kommen… ;)

Es widerstrebt mir jedoch, jeden, der in einem Rifle-Shirt im Hobby unterwegs ist als „Rogers Ranger“ zu bezeichnen.


Da bin ich ganz bei dir Klaus, und frage mich woher du das nimmst? Hat das einer gesagt?

Maryland z.B. hatte schon im 17. Jhdt Ranger Truppen unterhalten:

1676
Ordered that Capt John Allen ..., that in case he meete any men in Armes when he is ranging who have not Comission from the Goverment of this Province or lycence from the Govermt of this Province to enter this province (in case they bel'ong to any other Goverment) that he endeavour to oppose their march into or through this province if he be able, ...

12 Oct 1697
Capt John Oldton, and Capt Richard Brightwell
Comandrs of the Rangers upon Potomock and Baltimore and presented the two following accounts of their Ranging, Whereas it has pleased the Governr & Councill to demand of us Rangers in Baltimore County to give an account how our Road lyes from our Garrison to Deer Creek & Patapsco....,


Governor Sharpe 1753
..., would be very convenient or rather absolutely necessary as a place of Arms in any future Expeditions to the westward a Body of 500 or 600 Men which had I wherewith to support them I could easily raise from among our Inhabitants, posted in those Forts with Orders to be onstantly patrolling or ranging on the Frontiers would effectually prevent any Incursions of Indians ....they have also impowered the Governor to raise 200 Men for the Protection of their Frontiers agst the Incursions & Ravages of the French Letter Bk. I. & Indians & he is raising two Companies of Rangers accordingly,

Während des FIW stellte die Kolonie Maryland viele Musketen für die Rangers.

Oglethorpe und seine Colonial Rangers aus Georgia ist ein weiteres Beispiel. Oglethorpe und seine pers. Bekanntschaft zu King Georg II. brachte die ersten Brown Bess Musketen in die neue Welt!

Bild

Was die Uniform für RRs betrifft – korrekt – irgendeinen grünen Stoff aus dem sie sich irgendwelche Hemden (einen „Smock“ wenn dir der Begriff „Rifle Shirt“ nicht gefällt) gefertigt haben, das glaube ich sicher. Darauf deutet alles hin was man aus den unterschiedlichsten Quellen findet.

Die Uniform, die Rogers seinen neuen Kompanien und auch den alten Kompanien hatte machen lassen ,bestanden aus einer kurzen taillierten Jacke (Coatie)und einer Weste (Waistcoat), gemacht aus einem billigem, rauen ,grünem Wollstoff. Die Jacken waren mit einem grünem Baumwollköper (Serge) gefüttert der dem Kragen, den Ärmelaufschlägen und den Jackenaufschlägen einen genügenden Kontrast gaben ohne das Zierborten gebraucht wurden. Wobei die komplette grüne Farbe von Vorteil beim Einsatz im Wald war. In wieweit das Ganze dann „einheitlich“ war kann man natürlich nicht wissen!


Hmmm…. Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Ich muss gestehen, ich bewege mich hier jetzt im Bereich der Spekulation, aber so aus dem Bauch heraus, ein „Coatie“ ist meines Wissens, eine Art Jacke, die eng geschnitten ist, und in der Taille endet. Ähnlich derer, die Highlanders über dem „Belted Plaid“ trugen – mal abgesehen von Tartanmuster und Aufschlägen etc.
Waistcoats aus der Zeit um 1750/1760 waren aber länger als im AWI – will sagen, die schauten unweigerlich unter dem Coatie hervor (vorausgesetzt, der Coatie ist tatsächlich in der Taille endend).

Hat hierzu einer eine erleuchtende Idee oder Quelle??

Seltsam ist das alles schon. Denn jede Quelle die man sich herholt, egal über welche Rangertruppe auch immer sag aus, dass die Leute einen bunten Mix aus diveresen Kleidungsstücken trugen und zwar auch noch im AWI. Hier z.B. eine Aussage über Buttlers Rangers:

A soldier of Butler's Rangers, 1778-1783 - "Butler's Rangers were uniformed in green, with red facings. This man, dressed for campaigning, wears his lapels buttoned over. There is record of a leather cap worn by the unit, but reconstruction shows an unofficial substitute - a kerchief. There is also some information that Butler's men wore green smocks on some occasions. All in all, this famous (or infamous) regiment must have presented a very mixed appearence...


Auf der anderen Seite sieht man die Kleidung und Ausrüstung der frühen Colonialen Rangereinheiten in etwa so:

Bild

und so:

Bild
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Christoph » So 25. Jan 2015, 17:10

Die Jacken waren mit einem grünem Baumwollköper (Serge) gefüttert...


Ein Baumwollköper ist kein Serge. Das Textiles in America definiert Serge wie folgt:

Serge

A twilled cloth with worsted wrap and woolen weft woven on a four-treadle loom. …, it is lighter and narrower than broadcloth and of a better quality then kerry. …middleweight, cheap, and hard wearing… TiA p 344


Serge war ein beliebter Futterstoff
"England's Georgel, Kaiser, König, Ist für Gott und uns zu wenig"
German Battalion 1776-1781


http://www.facebook.com/groups/462635667097068/
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Capt. de`Winter » So 25. Jan 2015, 18:46

Christoph hat geschrieben:
Die Jacken waren mit einem grünem Baumwollköper (Serge) gefüttert...


Ein Baumwollköper ist kein Serge. Das Textiles in America definiert Serge wie folgt:

Serge

A twilled cloth with worsted wrap and woolen weft woven on a four-treadle loom. …, it is lighter and narrower than broadcloth and of a better quality then kerry. …middleweight, cheap, and hard wearing… TiA p 344


Serge war ein beliebter Futterstoff



Danke für die Info.

de´Winter
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Christoph » So 25. Jan 2015, 20:11

Kochan & Phillips Historical Textiles führt Serge, falls jemand Bedarf hat.
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Re: RRs Ausbildungsplan

Beitragvon Capt. de`Winter » Mo 26. Jan 2015, 07:27

Christoph hat geschrieben:Kochan & Phillips Historical Textiles führt Serge, falls jemand Bedarf hat.



Danke :D
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