Colonial and American Revolution Forum

[Capt. de`Winter]

Wo ist dach 1783 die Hälfte der Bevölkerung geblieben?

[Christoph]

Erst mal ist die Hälfte der Bevölkerung recht hoch angesetzt, alles was ich bis her gelesen habe sagt 1/3 pro Unabhängigkeit, 1/3 contra und 1/3 "Mir doch egal".
Von dem Drittel Contra waren auch nicht alle aktiv an den Auseinandersetzungen beteiligt...
Aber ein kleiner Teil "radikaler" Monarchisten ist nach Kanada ausgewandert, der größte Teil wird sich mit den neuen Machtstrukturen zurecht gefunden haben.

[Corporal Jakobi]

"Die Hälfte der Bevölkerung...." war, glaube ich, eher rhetorisch gemeint.
Das Verhältnis von je 1/3 ist meines Wissens recht authentisch, wird so in vielen Berichten wiedergegeben.
Und bestimmt sind einige nach 1783 auch freiwillig gegangen, sofern sie sich es haben leisten können.

In der 13-teiligen Filmserie wird in vorletzten Teil eben dieses angesprochen, und es ist nicht zimperlich mit den Royalisten umgegangen. Viele wurden auch vertrieben, obwohl sie auch unter dem Neuen Regime leben wollten. Hier spielten oftmals auch nachbarschaftliche, ethnologische und wirtschaftliche Gründe zu
radikalen Zwistigkeiten.

[Christoph]

Quellen: Sekundär: http://www.uelac.org/PDF/loyalist.pdf
http://museum.gov.ns.ca/blackloyalists/who.htm
http://www.museevirtuel-virtualmuseum.c ... 4765&pos=1
Primär: http://haldimand-collection.ca/ (eine Sammlung von Briefen...)

[Capt. de`Winter]

"Die Hälfte der Bevölkerung...." war, glaube ich, eher rhetorisch gemeint.
Das Verhältnis von je 1/3 ist meines Wissens recht authentisch, wird so in vielen Berichten wiedergegeben.
Und bestimmt sind einige nach 1783 auch freiwillig gegangen, sofern sie sich es haben leisten können.

In der 13-teiligen Filmserie wird in vorletzten Teil eben dieses angesprochen, und es ist nicht zimperlich mit den Royalisten umgegangen. Viele wurden auch vertrieben, obwohl sie auch unter dem Neuen Regime leben wollten. Hier spielten oftmals auch nachbarschaftliche, ethnologische und wirtschaftliche Gründe zu
radikalen Zwistigkeiten.

Nun, es ist in der Tat so, wie Corporal Jakobi es darstellt.
Es sei denn, dass man die stattgefundene Volkszählung 1783 Jahre früher zugrunde legen würde,
in der Jupp und die hochschwangere Mary mit dem Esel zum Zählen unterwegs waren.

Aber Spaß bei Seite, die Zeit nach 1783 trieb die Besiedlung Nord-Amerikas massiv voran. Es war weiß Gott nicht so, dass sich die Loyalisten nach 1783, so wie vergleichbar der „Deutsche Michel“ heute nach einer Bundes-oder Landtagswahl brav bückten und sich mit den neuen Gegebenheiten abfand.
Beispiel:
Es wanderten viele loyalistische Pioniere nach Kentucky aus. Obwohl dieses ab 1774 besiedelt wurde, wurde es erst 1792 Mitglied der amerikanischen Union. Man einigte sich in einem Kompromiss, in dem alle Belange berücksichtigt wurden.So ist Kentucky noch heute einer der selbstständigsten Staaten Amerikas.

[Christoph]

Kentucky war aber vorher unter dem Einfluss von Virginia.
So aus dem Nichts hat sich der Bundesstaat nicht gebildet...

[Christoph]

Die Quellen die ich gelesen habe besagen das 70 000 Loyalisten New York verlassen haben.
New York war eine Loyalisten-Hochburg, unter britischer Besatzung, Zentrum der Königstreuen und trotzdem sind nur 70 000 gefahren...das sind grade mal alle Studenten der Uni Kassel x 3. Ich glaube so groß war die Auswanderungswelle einfach nicht.
(Die meisten scheinen auch nach Nova Scotia und Quebec ausgewandert zu sein, von Kentucky hab ich noch nichts gelesen, will es aber nicht bestreiten)

...Approximately 70,000 Loyalists fled the Thirteen Colonies. Of these, roughly 50,000 went to the British North American Colonies of Quebec and Nova Scotia....

http://www.uelac.org/PDF/loyalist.pdf